Medibus der DB kann Versorgungslücken im ländlichen Raum schließen
Eine alternde Gesellschaft und damit die Notwendigkeit häufigerer Arztbesuche bei gleichzeitig fehlendem ärztlichem Nachwuchs sind große Herausforderungen für die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen. Die Deutsche Bahn (DB) hat deshalb den DB Medibus entwickelt. Dieses Angebot wird nun weiter ausgebaut: In Berlin stellten Vertreter der DB und von Cisco Deutschland den bereits vierten Medibus vor. Mit ihm können in unterversorgten und von Unterversorgung bedrohten Gebieten künftig mobile Praxen eingesetzt und telemedizinische Versorgungsalternativen angeboten werden.
Auch der Gesetzgeber hat die gesellschaftliche Relevanz dieser Innovation erkannt und in das vom Gesundheitsministerium verfasste Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) einfließen lassen, das am 1. Mai in Kraft trat. Beispielsweise mit mobilen Arztpraxen oder telemedizinischen Einrichtungen sollen medizinisch unterversorgte Regionen zukünftig abgesichert werden – der Medibus vereint beides in einem.
Der DB Medibus ist ein 12,7-Meter-Linienbus von VDL, in dem sich eine voll ausgestattete mobile Praxis für Allgemeinmedizin befindet. Er ist ein Angebot an die gesamte Gesundheitsbranche von Politik und Verwaltung über Krankenkassen bis zu den Ärzten, die das medizinische Personal für den Bus stellen. Der Medibus ist unterteilt in Wartezimmer, Labor und Behandlungsraum und Sprechzimmer. Durch die Verwendung modernster Technologien des kalifornischen Technologiekonzerns Cisco wie etwa einer internetfähigen Videokonferenzanlage besteht die Möglichkeit, bei der Behandlung auch Telemedizin – Diagnostik und Therapie über räumliche Distanz – einzusetzen. So kann auch die medizinische Versorgung durch Fachärzte im ländlichen Raum sichergestellt werden. Damit ist der DB Medibus eine wertvolle Ergänzung zu den bestehenden Arztpraxen.