Deutsche Diabetes Gesellschaft zeichnet Helios Klinikum Bad Saarow mit Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet“ aus
Diabetespatienten im Helios Klinikum Bad Saarow dürfen sich bestens aufgehoben fühlen: Die Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) hat das Krankenhaus mit dem Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet“ ausgezeichnet und damit die kompetente Betreuung für die stationären Patienten mit Diabetes bestätigt.
Jährlich werden etwa zwei Millionen Diabetespatienten in deutschen Krankenhäusern behandelt. In die Klinik kommen die Patienten in der Regel nicht wegen ihrer Diabeteserkrankung, sondern wegen einer geplanten Operation oder eines Notfalls. Trotzdem muss auch ein Diabetes mitbehandelt werden, denn jeder Klinikaufenthalt stellt eine Sondersituation für den Menschen dar, die sich meist auch auf den Blutzucker auswirkt – sei es durch Medikamente wie Cortison, Nüchternphasen vor einer Operation oder allein schon durch Stresssituationen.
„Unser Anspruch ist es, alle Diabetespatienten unseres Klinikums während ihres Krankenhausaufenthaltes optimal zu betreuen, diabetesbedingte Komplikationen zu vermeiden und die Diabetestherapie an die besondere Situation anzupassen“, erklärt Oberärztin Dilek Şahin, Fachärztin für Innere Medizin/ Diabetologie. Denn häufig könne die Diabetestherapie nicht wie zu Hause fortgeführt, sondern müsse vorübergehend umgestellt werden. „Der Blutzucker, der im gewohnten Alltag meist nur mit oralen Antidiabetika oder Insulin gut eingestellt ist, kann im Krankenhaus zu einer Herausforderung werden. Muss der Patient im Krankenhaus nüchtern bleiben oder darf er nur wenig essen, dann benötigt sein Körper auch nur wenig Insulin. Auch Stresssituationen können den Blutzucker stark beeinflussen. „Diese besonderen Stoffwechselschwankungen haben wir im Blick“, erläutert die Expertin. „Müssen aufgrund von Untersuchungen oder Operationen die oralen Diabetesmedikamente vorübergehend pausiert werden, so ersetzt unser Diabetesteam die Diabetesmedikation, z.B. durch Insulininjektionen“.
Drei für das Zertifikat zu erfüllende Kriterien sind besonders wichtig: Es muss ein Facharzt für Diabetologie zur Verfügung stehen, Pflegekräfte müssen regelmäßig geschult werden und es muss gewährleistet sein, dass die Blutzuckerwerte bei jedem Patienten des Klinikums geprüft werden.
Der Blutzuckerwert wird bei jedem neu aufgenommenen Patienten gemessen
Seit gut zwei Jahren wird im Bad Saarower Klinikum bei jedem stationär aufgenommenen Patienten der Blutzuckerwert gemessen. „Wir haben in unserem Klinikum ein routinemäßiges Screening auf erhöhte Glukosewerte eingeführt. Bei jedem neu aufgenommenen Patienten wird direkt Blut abgenommen und der aktuelle Blutzucker, bei Auffälligkeiten auch der Langzeitzucker, bestimmt“, erklärt die Diabetologin Dilek Şahin. Damit lassen sich nicht nur die Diabetespatienten klar identifizieren, sondern auch diejenigen, deren Diabetes bislang unentdeckt geblieben ist, sowie diejenigen, bei denen die Diabetestherapie nicht optimal läuft. Ein schlecht geführter (entgleister) Diabetes erhöht z.B. die Risiken bei großen chirurgischen Eingriffen ganz wesentlich. Unter entsprechender perioperativer Kontrolle des Blutzuckers verbessern sich die Chancen dieser Patienten erheblich.
Beim täglichen Durchgang überprüft das Diabetesteam die Blutzuckerwerte und passt die Insulintherapie gegebenenfalls an die besonderen Umstände an. Außerdem steht es beratend und für Schulungen von Patienten und Angehörigen zur Verfügung. Jeder neu aufgenommene Diabetespatient wird persönlich aufgesucht. „Täglich sprechen wir mit Patienten, die bis dahin nichts von ihrem erhöhten Blutzucker wussten“, so Dilek Sahin. Dann gilt es für die Diabetesspezialisten, unter Berücksichtigung der Blutwerte die richtige Therapieentscheidung zu treffen. In leichten Fällen lassen sich erhöhte Blutzuckerwerte durch Ernährungsumstellung und Bewegung langfristig wieder senken.
Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9.000 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.