Erste Kontakte zwischen den Krankenhäusern der beiden Kreisstädte
Am Dienstag haben die Kreisverwaltungen von Oder-Spree und dem polnischen Nachbarkreis Krośnieński ein neues Kapitel ihrer Zusammenarbeit aufgeschlagen: Erste Kontakte zwischen den Krankenhäusern der beiden Kreisstädte wurden geknüpft. Gemeinsam mit Michael Buhrke, Beigeordneter für Finanzen und Innenverwaltung des Landkreises Oder-Spree, erläuterte Ulrich Wegener, Geschäftsführer der Oder-Spree Krankenhaus GmbH, den Gästen aus Krosno Odrzańskie die Grundzüge der medizinischen Versorgung in der Region und stellte das Krankenhaus in Beeskow vor. An der Spitze der polnischen Delegation stand, Tomasz Kaczmarek, Stellvertretender Landrat des Kreises Krośnieński.
Ulrich Wegener schilderte die Vorzüge des Oder-Spree Krankenhauses, das mit seinen 129 Betten ein wichtiger Faktor der wohnortnahen medizinischen Versorgung ist. Die rund 230 Mitarbeiter haben im Vorjahr ca. 6.500 stationäre und ca. 10.000 ambulante Patienten behandelt. Der Geschäftsführer hob hervor, dass neben der für ein kleines Krankenhaus sehr guten technischen Ausstattung, insbesondere auch die familiäre Atmosphäre und menschliche Nähe von den Patienten geschätzt werde. Davon überzeugten sich die polnischen Gäste während eines kurzen Rundgangs, der unter anderem in die Radiologie führte. Größte Investition in diesem Jahr werde die Beschaffung eines Magnetresonanztomographen (MRT) sein, kündigte Wegener an.
In Krosno Odrzańskie ist das Krankenhaus erst seit gut einem Jahr wieder in kommunaler Hand und es wird gemeinsam mit einer Pflegeeinrichtung in Gubin in Verantwortung des Kreises betrieben. Das Krankenhaus befinde sich nach der Wiedereröffnung Ende April 2017 noch in der Aufbauphase schilderte Tomasz Kaczmarek. „Wir wollen von Ihnen lernen, was die Organisation anbetrifft, und wir können uns perspektivisch auch gemeinsame Projekte vorstellen“, sagte er und kündigte eine Einladung ins Krankenhaus nach Krosno Odrzańskie an.
„Dieser erste Erfahrungsaustausch zur Krankenhausentwicklung war ein guter Schritt, der uns darin bestärkt, die Gespräche in diesem Themenfeld fortzusetzen“, bilanzierte Michael Buhrke aus Sicht des Landkreises Oder-Spree. So könne unter anderem geprüft werden, ob Möglichkeiten bestehen, Förderprogramme die die Europäische Union speziell für die Grenzregion aufgelegt hat, für die Entwicklung der Krankenhäuser in Beeskow und Krosno Odrzańskie zu nutzen. Dass die stabilen Verbindungen des Landkreises Oder-Spree zu seinen polnischen Nachbarkreisen in gemeinsame Vorhaben münden, dafür gebe es schließlich gute Beispiele in den Bereichen Infrastruktur oder Tourismus. „Es spricht nichts dagegen, intensiv auszuloten, ob Ähnliches im Krankenhausbereich möglich ist“, gab der Beigeordnete einen Ausblick auf die Fortsetzung der Gespräche.