Expertengremium soll Lösungen und Strategien zur Sicherung entwickeln

Brandenburgs Landesregierung setzt sich aktiv für eine gesicherte flächendeckende und qualitativ hochwertige Hebammenversorgung ein. Um innovative Konzepte, Lösungsstrategien und Modellprojekte zu entwickeln, startet in der Staatskanzlei unter der Federführung des Gesundheitsministeriums der „Runde Tisch Hebammenhilfe“ seinen landesweiten Dialog. Man stehe in einem umfassenden Strukturwandel, der unter anderem die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen tiefgreifend verändern wird. Fast ein Drittel aller Hebammen geht bis 2030 in Brandenburg in Rente, andere spielen mit dem Gedanken, den Beruf zu wechseln. Gleichzeitig gehen die Geburtenzahlen weiter zurück, insbesondere die ländlichen, berlinfernen Regionen sind betroffen. Derzeit wird die Versorgungssicherheit dort von kleinen Kliniken noch aufrechterhalten. Aber der Kostendruck insgesamt und insbesondere auf diese kleinen Kliniken hat sich kontinuierlich erhöht, der Fachkräftemangel macht sich zunehmend bemerkbar und die endgültige Ausgestaltung der Krankenhausreform steht noch nicht fest. Wir müssen und werden also gegensteuern, damit wir weiterhin eine verlässliche, qualitativ hochwertige und möglichst wohnortnahe stationäre geburtshilfliche sowie ambulante Versorgung mit Hebammenhilfe in ganz Bandenburg gewährleisten können.

Positiv ist allerdings zu bewerten das in den letzten Jahren Hebammen ausgebildet werden konnten. Rund 100 Frauen – und damit so viele wie noch nie – werden derzeit fachschulisch und akademisch in Brandenburg zu Hebammen ausgebildet. Möglich wurde das durch die Etablierung der zwei Brandenburger Hebammenstudiengänge an der BTU in Senftenberg seit dem Herbst 2021 und an der neugegründeten Hochschule für Gesundheitsfachberufe in Eberswalde seit dem Herbst letzten Jahres.

Die Geburtenzahlen in den Brandenburger Kliniken sind in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Wurden im Jahr 2021 in 24 Brandenburger Geburtskliniken noch insgesamt 14.928 Geburten registriert, waren es 2022 nur noch 13.589 und im Jahr 2023 sogar lediglich 12.110. Das entspricht einem Rückgang von 18 Prozent seit 2021. Rund ein Drittel der Hebammen erreicht in den nächsten zehn Jahren das Rentenalter. Im Jahr 2021 waren 35 Prozent der Hebammen 55 Jahre oder älter. Diese Hebammen erreichen damit in den nächsten zehn Jahren das Rentenalter.

Hebammen-Förderrichtlinie des Landes Brandenburg
Mit der Hebammen-Förderrichtlinie unterstützt die Landesregierung seit August 2020 Hebammen finanziell bei der Ausbildungsbegleitung (Externat), bei der Gründung einer eigenen Praxis und bei Fortbildungen. Dafür stehen pro Jahr bis zu 250.000 Euro zur Verfügung. Seit August 2020 bis Ende April 2024 wurden 58 Praxisgründungen bzw. Neu-Niederlassungen von Hebammen und fünf Geburtshausgründungen und in einigen Fällen auch der Wiedereinstieg von freiberuflich tätigen Hebammen in die Geburtshilfe unterstützt. Brandenburg ist neben Bayern und Sachsen das einzige Bundesland, das eine solche Förderung für Hebammen anbietet.

Die Förderung kann beim Landesamt beantragt werden: https://lasv.brandenburg.de/lasv/de/zuwendungen/gesundheit/.

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