Interessierte verfolgen Vortragsmarathon am Sonntag

Der ärztliche Direktor und Chefarzt Dr. med. Marcelo Heck, Facharzt für Chirurgie und Oberarzt mit Schwerpunkt Koloproktologie und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Oder-Spree in Beeskow, eröffnete am Sonntag die 15. Welt-Kontinenz-Woche. Das Team des Krankenhauses hatte gezielt den Sonntag ausgewählt und den langen Flur an der Notaufnahme komplett vorbereitet und mit Stühlen ausgestattet. Das Thema Kontinenz in seinen verschiedenen Facetten schien mehr Menschen zu interessieren als gedacht. Überrascht über den großen Zuspruch mussten sogar weitere Sitzgelegenheiten geschaffen werden, aber einige blieben auch gerne am Rand stehen.

Das einstige Tabuthema Kontinenz scheint seinen Weg in die öffentliche Wahrnehmung zu finden. Michael Rochow, Geschäftsführer des Krankenhauses Oder-Spree, ging in seiner Rede auf die Bedeutung des Krankenhauses ein. Obwohl es nicht zu den großen Häusern zählte, liegt es an einem zentralen Ort und leistete seinen Beitrag wie alle anderen auch. Sie sind 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag vollständig ansprechbar für ihre Patienten. Die Ärzte und Schwesternschaft arbeiteten gemeinsam und machten mit ihrer Arbeit dem Oder-Spree-Krankenhaus alle Ehre, so Rochow. Das erfüllte sie alle mit Stolz, dass die Arbeit hier Hand in Hand gehe.

Im Anschluss hielt Dipl.-med. Rostyslav Smyslov, Facharzt für Urologie, einen Vortrag über Harninkontinenz, Diagnostik und Therapieverfahren, der den ersten Teil des Programms bildete. Das zweite Thema „Anatomie des Beckenbodens und operative Therapieverfahren“ sollte eigentlich von Dr. Roman Vraspir vom Krankenhaus Eisenhüttenstadt übernommen werden, aber aus persönlichen Gründen kam es nicht zustande. Dr. med. Marcelo Heck übernahm diesen Teil und referierte über das Thema anhand von Anschauungsmaterial. In seinem Vortrag ging er auf die Einzelheiten ein.

Immer mehr Menschen kommen in die Sprechstunden im Krankenhaus und klagen über Inkontinenz. Dr. med. Marcelo Heck nimmt sich diesem Thema mit dem gebotenen Respekt gegenüber den Patienten an und versucht, durch entscheidende Aufklärung zu verdeutlichen, was Inkontinenz wirklich bedeutet und woher möglicherweise die Beschwerden und Symptome kommen können. Die Kontinenz ist nämlich eine Folge einer Erkrankung, von der die meisten Patienten nichts wissen. Mit der Anamnese werden die ersten Schritte unternommen, um medizinisch relevante Informationen vom Patienten zu erhalten. Mit diesem Wissen können Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden. Dabei ist auch der Patient gefordert, wie Heck betonte. Oftmals hängt es mit ungesunder Ernährung, Gewichtszunahme und geringer sportlicher Aktivität zusammen. Zu den häufigsten Ernährungsfehlern gehören zum Beispiel zu häufiges, zu viel, zu schnelles und zu spätes Essen sowie unzureichendes Kauen. Dies ist jedoch nur ein Teil der Komplexität. Bei der Diagnose werden weitere Tests wie Ultraschall, Magen- und Darmspiegelung sowie CT und MRT durchgeführt, um der Ursache auf den Grund zu gehen. In 85 Prozent der Fälle kann bei Patienten dies medikamentös behandelt oder durch eine chirurgische Therapie gelöst werden. Die weiteren Vorträge, die sich mit den Ursachen und ihren Auswirkungen auseinandersetzten, fesselten die zahlreichen Gäste.

Am Ende der Veranstaltung war es wie erwartet. Ein Doktor zum Anfassen und Fragenstellen, umringt von wissbegierigen Menschen, die dem Chefarzt vertrauten und diesen Tag im Oder-Spree-Krankenhaus in Beeskow aufmerksam verfolgten.

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