Es geht darum, Leben zu retten
Brandenburger sind dazu aufgerufen, sich intensiv mit dem Thema Organspende auseinander zu setzen: „Jede und jeder kann für sich oder nahe Angehörige auf ein Spender-Herz oder eine Niere angewiesen sein. Deswegen bitte ich darum: Denken Sie darüber nach, ob Sie im Fall der Fälle spenden würden. Treffen Sie bewusst Ihre Entscheidung, denn es geht darum, Leben zu retten“, so die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher.
Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organspende stagniert die Zahl der postmortalen Organspender im Land Brandenburg seit Jahren auf niedrigem oder sogar rückläufigem Niveau: Gab es im Jahr 2018 noch 37 Organspender, so wurden im vergangenen Jahr nur 20 Verstorbenen Organe entnommen. Brandenburg belegt damit im Bundesvergleich einen der hinteren Plätze. Rund 9.000 Menschen in Deutschland warten derzeit auf ein Spenderorgan. Eigentlich ist die positive Einstellung zum Thema Organ- und Gewebespende in Deutschland mit 84 Prozent sehr hoch und trotzdem besitzt nur rund ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger einen Organspendeausweis. „Wir müssen dafür sorgen, dass sich alle mit der lebenswichtigen Frage der Organspende regelmäßig und selbstbestimmt auseinandersetzen. Wir müssen Ängste nehmen und aufklären, zum Beispiel über Fake-News wie die, dass ein potentieller Organspender im Notfall schlechter versorgt würde“, so Nonnemacher. Nur wenn der Hirntod des Verstorbenen nachweislich festgestellt wurde und eine Zustimmung vorliegt, ist das Spenden von Organen möglich. Ein einzelner Organspender kann bis zu sieben schwerkranken Menschen helfen. Zu den Organen, die durch eine Transplantation ersetzt werden können, gehören Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Darm. Zu dem transplantierfähigen Gewebe zählen Hornhaut der Augen, Teile der Haut, Herzklappen und Teile der Blutgefäße, des Knochengewebes, des Knorpelgewebes und der Sehnen. Der bundesweite Tag der Organspende wird immer am ersten Samstag im Juni durchgeführt. In diesem Jahr gibt es wegen der Corona-Einschränkungen erstmals keine zentrale Veranstaltung. |