Krankschreibungen gehen auf körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten zurück
Ihr Geschäft läuft in der Vorweihnachtszeit auf Hochtouren, doch die Arbeitsbelastungen sind so hoch, dass sie überdurchschnittlich oft krankgeschrieben sind. Die Rede ist von den rund 27.400 Beschäftigten der Post-, Kurier- und Expressdienste in Brandenburg und Berlin. Nach Analysen einer renommierten Krankenkasse waren die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dieser Branche in Brandenburg im vergangenen Jahr 28,3 Tage krankgeschrieben, in Berlin sogar 29,4 Tage. Der branchenübergreifende Durchschnitt betrug in Brandenburg 21,7 und in Berlin 18,8 Fehltage. Der Versandhandel und das Online-Shopping werden vermutlich über die Dauer der Corona-Pandemie hinauszunehmen. Deshalb ist es wichtig, den Beschäftigten dort möglichst gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen zu bieten. Der Anteil der Beschäftigten der Post-, Kurier- und Expressdienste ist in Brandenburg mit 1,44 Prozent und Berlin mit 0,99 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten höher als im Bundesdurchschnitt, der bei 0,94 Prozent lag.
Innerhalb der Branche sind es die Berufskraftfahrer- und Fahrerinnen und die Beschäftigten im Post- und Zustelldienst, die mit 29,1 und 28,6 Tagen die höchsten Fehlzeiten aufweisen. Hiervon entfallen über neun Tage allein auf Muskel-Skelett-Erkrankungen. Rücken- und Nackenschmerzen kommen meist von körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten oder von ungünstigen Sitzpositionen, wie wir sie zum Beispiel bei Lastwagen- oder Gabelstaplerfahrerinnen und -Fahrern vorfinden. Aber auch Stress könne sich durch Rückenschmerzen äußern. Wertschätzung sei das Gebot der Stunde. Auch regelmäßige Pausenzeiten dürften für die Beschäftigten in dieser Branche nicht die Ausnahme sein. Hier seien nicht nur die Vorgesetzten gefragt. Auch wir, die Empfänger, können mit Respekt und Wertschätzung sowie Geduld bei einer vielleicht verspäteten der Paketzustellung einen Teil zu besseren Arbeitsbedingungen beitragen. |