Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Jeder von uns kann in die Situation kommen, selbst nicht mehr in der Lage zu sein, die Entscheidung über eine anstehende medizinische Behandlung treffen zu können. Was dann? Welche Vorsorgeoptionen gibt es in diesem Fall? Antworten auf diese und weitere Fragen geben am 4. November, um 15 Uhr Sozialdienstmitarbeiterinnen des Helios Klinikums Bad Saarow im Konferenzraum „Theodor Fontane“.
Durch Erkrankungen oder Verletzungen kann jeder Mensch in eine Situation geraten, in der er keine Entscheidungen mehr über seine medizinische Behandlung treffen kann. „Dass in dieser Lage die Verantwortung automatisch an die Angehörigen geht, ist leider ein weitverbreiteter Irrglaube“, erklärt Jessica Kellner, Mitarbeiterin des Sozialdienstes im Helios Klinikum Bad Saarow. „Ohne Vollmacht sind selbst Ehepartner nicht berechtigt, sich gegenseitig zu vertreten.“ Um in einem solchen Fall die gerichtliche Bestellung eines Betreuers zu vermeiden, gilt es, frühzeitig vorzusorgen.
Während eine Vorsorgevollmacht eine Person ermächtigt, kann in einer Patientenverfügung festgelegt werden, welchen Maßnahmen der Bevollmächtigte im Fall der Entscheidungsunfähigkeit des Patienten zustimmen soll. „In der Patientenverfügung entscheiden Patienten, ob und wie sie in bestimmten Situationen ärztlich behandelt werden möchten und welche medizinischen Maßnahmen sie für sich ablehnen“, erklärt Jessica Kellner. Doch die Patientenverfügung hat Grenzen – beispielsweise ist es nicht möglich, für jeden künftigen Behandlungsfall vorzusorgen. „Erst die Kombination von Patientenverfügung mit Vorsorgevollmacht und Betreuungsvollmacht bewirkt, dass die Wünsche hinsichtlich der künftigen Behandlung optimal von den Ärzten und Pflegekräften berücksichtigt werden können.“ In einem gemeinsamen Vortrag werden Jessica Kellner und Madeleine Greinert die verschiedenen Instrumente, ihr Zusammenspiel und ihre formalen Voraussetzungen umfassend erläutern und für Fragen zur Verfügung stehen.
„Zunächst haben wir die Veranstaltung im Rahmen des Mamma-Cafés organisiert. Da aber die Thematik allgemein von großem Interesse ist, wollen wir den Vortrag auch allen Interessierten anbieten“, so Katrin Otto, Koordinatorin des Brustzentrums.
Der Eintritt ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.