Bühne frei für die Wissenschaft

1. Brandenburgischer Science Slam

Der 1. Brandenburgische Science Slam hatte am Freitag seine Premiere in der Kulturfabrik in Fürstenwalde im Musikkeller – und zeitgleich an
den weiteren sechs Standorten der Präsenzstellen, mit insgesamt 37 Wissenschaftlern aus 14 Hochschulen und Forschungsinstituten des Landes. Die Erwartungen, dass sich viele für diese Art von Wettstreit begeistern würden, sah man anfangs in Fürstenwalde ernüchternd. Man hatte sich getäuscht und der Musikkeller war gerammelt voll. Die Begeisterung um diesen Fakt war unbeschreiblich. Und ein weiterer schöner Fakt war, dass alle bis auf drei Gäste aus Fürstenwalde kamen, und sogar der Bürgermeister der Domstadt war in Begleitung erschienen. Die Präsenzstelle Fürstenwalde ist im Übrigen eine regionale Anlauf-, Kontakt- und Koordinierungsstelle der Hochschulen des Landes für Studieninteressierte, Bürger und Unternehmen vor Ort. Mit einer Videobotschaft wandte sich zu Beginn Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, an die Teilnehmer und Gäste:

Wissenschaft ist packend, elektrisierend – und ja, manchmal auch ‘amorisierend‘. Wissenschaft ist Zukunft im Entstehen. Wissenschaft kann ein Krimi sein, Wissenschaft kann Science-Fiction sein. Aber Wissenschaft kann auch sehr verschlossen sein, eine Black Box, ein Mysterium. Gerade in Zeiten von Fake News, von Pandemien, die von Corona-Leugnern negiert werden, von Kriegen, die auf Lügen basieren, brauchen wir mehr denn je eine Wissenschaftskommunikation, die aufklärt, die der Wahrheit verpflichtet ist, die die Köpfe und Herzen der Menschen erreicht. Dafür brauchen wir neue Formate, innovative Ansätze und eine verständliche Sprache. Formate wie den 1. Brandenburger Science Slam. Ich danke den sieben Präsenzstellen der Hochschulen unseres Landes, die dieses großartige Format ins Leben gerufen haben. Heute Abend heißt es: Bühne frei für die Wissenschaft!

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Die Teilnehmer, so erläuterte Lisa Marrold-Schwember, haben jeweils zehn Minuten Zeit, ihre neuesten wissenschaftlichen Projekte außerhalb von Hochschulen und Forschungseinrichtungen vor Publikum vorzutragen und um die Gunst des Publikums zu konkurrieren – je anschaulicher, kreativer und unterhaltsamer, desto besser. Gäste übernahmen wichtige Funktionen, so zum Beispiel den Redner mit einem akustischen Signal darauf hinzuweisen, dass die letzte Minute angebrochen ist. Im Weiteren wurden an unterschiedlichen Stellen die Bewertungsbögen mit Ziffern von 1-10 gegeben, dort bildeten sich dann im weiteren Verlauf kurzzeitige Diskussionsforen, um die richtige Bewertung für den soeben gehörten Kandidaten abzugeben. Sechs Teilnehmer buhlten um die Gunst der Gäste, in zwei Teilen jeweils 30 Minuten geballte Wissenschaft zu den unterschiedlichsten Themen und jeder hatte sein Steckenpferd. Die einzige Frau unter den Teilnehmern referierte über das Liebesleben der verschiedenen Arten der Eidechsen in Reimen, ein wirklicher Hörgenuss. Ein Politologe, der über die Zusammenhänge der jetzigen Politik sprach, war auch eine sehr interessant, und der Gewinner des Abends, des 1. Brandenburgischen Science Slams in Fürstenwalde, referierte über Innovationen & Akzeptanz.

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