Die Spur der #Baseballschlägerjahre von den 1990er-Jahren bis in die Gegenwart

Die Bürgerbühne im Kleist Forum feiert am 21. November die erste Premiere der Spielzeit 2024/2025. „#Baseballschlägerjahre“ untersucht entlang einer autofiktionalen Familiengeschichte, wie die enormen Transformationsprozesse der Wende in den 1990er-Jahren im Ausbruch rechter Gewaltexzesse münden und bis heute nachwirken.

Während Eltern das Chaos der Nachwendejahre zu meistern versuchen, wachsen die jugendlichen Kinder in eine ungewisse, gesamtdeutsche Zukunft hinein. Orientierungslosigkeit, Selbstfindung und Identitätssuche führen zur Radikalisierung. Vor den Spiegel im Bad tritt plötzlich ein kahl geschorener Kopf. An der Garderobe hängt die Bomberjacke über den Springerstiefeln. Neben der Kuschelrock-LP stehen jetzt die Onkelz – und im Zimmer nebenan sitzt die Zecke. Sie wird toleriert. Denn sie sind doch Brüder, oder?!

Wir haben uns bewusst dafür entschieden, die Auseinandersetzung und die Gewalt im Privaten zu zeigen. Im Mittelpunkt steht nicht der Straßenkampf, sondern die Entzweiung in einer Familie, sagt Regisseur und Bürgerbühnenleiter Hannes Langer. Grundlage ist eine persönliche Geschichte, die fiktionalen Momenten angereichter wurde und der Dramaturgie von Nachwenderomanen wie „Oder Florida“ (Christian Bangel), „Nullerjahre“ (Hendrik Bolz) oder „Mit der Faust in die Welt schlagen“ (Lukas Rietzschel) folgt. Dabei bleibt „#Baseballschlägerjahre“ aber nicht in den 90er-Jahren stecken, sondern verfolgt die Stränge der Nachwendezeit bis in die Gegenwart. In einem „Warteraum der Zukunft“ treffen sich die Protagonisten wieder, fragen, was sich seitdem getan hat und ob sich die Baseballschlägerjahre wiederholen werden.

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Premiere:
21.11.2024 19:30 Studiobühne

Vorstellungen:
23.11.2024 19:30 Studiobühne
24.11.2024 19:30 Studiobühne

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