Landgut Neuendorf im Sande präsentiert Konzert
Im Rahmen des Projektes „Campus Kultur“ möchte sich die Burg Beeskow als Kultur-, Bildungs- und Ausstellungszentrum des Landkreises Oder-Spree weiter in den ländlichen Raum hinein öffnen. Geplant ist – angelehnt an die Themen des museums oder-spree – an wechselnden Orten der Region einen temporären Campus einzurichten, auf dem sich Künstler und Kulturakteur mit diesen Themen ebenso auseinandersetzen wie mit aktuellen Fragestellungen, denen sie dort begegnen. Begleitung und Unterstützung erhalten sie dabei von ortsansässigen Vereinen und Initiativen. Erste Station für den „Campus Kultur“ ist das Landgut Neuendorf im Sande, dessen Vergangenheit als Hachschara-Stätte und Zwangsarbeiterlager der dort ansässige Verein Geschichte hat Zukunft – Neuendorf im Sande e.V. vor dem Vergessen bewahrt. Bevor im Herbst dieses Jahres unter dem Dach des „Campus Kultur“ ein einwöchiges Schulprojekt zu diesem Thema startet, läuft jetzt die Veranstaltungsreihe „Lazy Sunday an der Tanke“, die Konzerte verschiedener Künstler mit Führungen zur Geschichte des ehemaligen Jüdischen Landwerkes und dem Angebot zu Gespräch und Diskussion zusammenbringt. Teil des Programms sind zudem Filmabende, Lesungen, Gesprächsrunden und Workshops zu Fragen von Erinnerungskultur, Demokratie, Antisemitismus und Verschwörungsmythen (geschichte-hat-zukunft.org).
Das zweite Konzert der Reihe bestreitet am Sonntag, den 19. Juni, die Gruppe Vagabunden mit der jüdischen Sängerin Tania Alon, dem armenischen Sänger und Komponisten Stepan Gantralyan und dem Gitarristen Emil Georgiev, einem Bulgaren mit armenischen Wurzeln. Mit gefühlvollen und ausdrucksstarken Liedern verarbeiten sie musikalisch die Erfahrungen zweier Völkermorde. Sie singen aber auch über Liebe, den Wunsch nach Frieden und alles, was Völker verbindet in den Sprachen Armenisch, Hebräisch, Ladino, Jiddisch, Spanisch, Griechisch, Romanes.
Bevor die Musiker gegen 16.30 Uhr ihren Auftritt auf der umgebauten Bühne der alten Traktorentankstelle beginnen, gibt es um 15 Uhr eine Führung über das Landgut. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. „Campus Kultur“ ist eines von insgesamt acht landesweiten Projekten, die in den kommenden drei Jahren vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg im Rahmen des Programms „Regionale Kulturelle Ankerpunkte im ländlichen Raum“ gefördert werden.