Überwältigender Besucherandrang zum Neujahrskonzert

Das Neujahrskonzert im Fürstenwalder St. Marien Dom war in diesem Jahr so stark besucht wie nie zuvor. Bereits kurz nach Einlass gab es nur noch Stehplätze, und selbst die Galerien waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Besonders die Aussicht von oben übt einen einzigartigen Reiz aus, denn von dort versprüht der Dom eine besondere Aura. Gleichzeitig wird der Klang der musikalischen Darbietungen der Künstler auf beeindruckende Weise verstärkt und unterstrichen. Der Klang des Doms – ohnehin schwer zu beschreiben und noch schwieriger einzufangen – übertraf an diesem Abend alles bisher Erlebte. Der besondere Live-Act markierte einen gelungenen Auftakt in das neue Jahr und ließ das Publikum mit Gänsehaut-Momenten zurück. Unter der Leitung von Yukari Ishimoto, die seit August 2023 die künstlerische Leitung des Kammerorchesters Fürstenwalde innehat, präsentierten das Kammerorchester Fürstenwalde, der Kammerchor Fürstenwalde, Musikerinnen und Musiker des Garde Blasmusikkorps Fürstenwalde sowie Gastmusiker ein facettenreiches Programm.

Eleganter Auftakt mit Lehár
Den Auftakt machte Franz Lehárs beschwingter „Gold und Silber“-Walzer. Das Werk, das einst für einen glanzvollen Wiener Ball geschrieben wurde, entführte das Publikum in die zauberhafte Welt der Walzerseligkeit und sorgte für einen glanzvollen Beginn des Nachmittags.

Junge Virtuosin begeistert mit Mozart
Ein besonderer Höhepunkt war das Klavierkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart, das der Komponist im zarten Alter von elf Jahren schrieb. Die erst 15-jährige Pianistin Hermine Mai, Schülerin der Musikschule Fürstenwalde, meisterte das anspruchsvolle Werk mit Bravour und erntete tosenden Applaus. Ihr Lehrer Alois Micheel, unter dessen Anleitung sie seit Jahren gefördert wird, war sehr zufrieden und stolz über diese gute Leistung.

Klangreise durch Europa
Im Anschluss folgte die „L’Arlésienne-Suite“ von Georges Bizet, die mit ihren malerischen Klängen das Publikum in das sonnenverwöhnte Südfrankreich entführte. Eine weitere festliche Note brachte die „Annenpolka“ von Johann Strauss Sohn in das Programm, die mit ihrer Leichtigkeit und Lebensfreude begeisterte.

Festlicher Chorauftritt
Der Kammerchor Fürstenwalde „Geschwister Scholl“ glänzte mit zwei emotionalen Werken: Mozarts ergreifendes „Ave Verum“ sorgte für einen Moment des Innehaltens, während der Gefangenenchor aus Verdis „Nabucco“ mit seiner eindrucksvollen Dramatik für Gänsehaut sorgte. Die Zuhörer würdigten diese Darbietung mit langanhaltendem Applaus. Mit den Klängen des „Weibermarsch“ von Franz Lehar (aus der Operette „Die lustige Witwe“) geleiteten die Musikerinnen und Musiker den Chor aus dem Altarraum auf die Plätze im Dom.

Musikalische Vielfalt zum Finale
Das Konzert schloss mit Andrew Lloyd Webbers „Symphonic Reflections“, einer mitreißenden Zusammenstellung bekannter Melodien wie „Jesus Christ Superstar“, „Don’t Cry for Me Argentina“ und „Memory“. Das Publikum zeigte seine Begeisterung mit Standing Ovations und forderte lautstark eine Zugabe. Mit Leroy Andersons schwungvollem „Sleigh Ride“ verabschiedeten sich die Musikerinnen und Musiker in den Abend – passend begleitet vom fallenden Neuschnee, der den Heimweg zu einem stimmungsvollen Abschluss machte. Dirigentin Yukari Ishimoto und das mitwirkenden Ensembles zeigten eindrucksvoll, wie vielseitig und verbindend Musik sein kann – ein Erlebnis, das lange in Erinnerung bleiben wird.

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