Nicolas Rindt überzeugt mit sozialkritischer Interpretation

Dass Graffiti eine ernstzunehmende Kunstrichtung ist, davon konnten sich die Zaungäste des zweiten Frankfurter Graffiti Contests am zurückliegenden Samstag in der Großen Scharrnstraße in Frankfurt/Oder überzeugen. Mit Unterstützung der WohnBau Frankfurt, Möbel Boss und dem bbw Bildungszentrum Ostbrandenburg fand dieser zum zweiten Mal im Rahmen des Festivals „ART | an der Grenze | na granicy“ (25. April bis 10. Mai) statt und verwandelte die Fußgängerzone in ein offenes Atelier. Jeder der neun teilnehmenden Sprayer interpretierte das Thema „Grenze/n“ auf seine ganz eigene Art.

Mit seiner sozialkritischen Interpretation „Armutsgrenze“ konnte Nicolas Rindt den Contest erneut für sich entscheiden. Der Frankfurter verarbeitet in seinem eindrücklichen Bild die Themen Kinderarmut und Abschottung der Reichen gegen die Armen. Aber er sieht auch Hoffnung und lässt diese durch einen Lichtblick aus der Ecke ins Bild einfließen. Der Künstler stellt in diesem Jahr auch beim Festival aus.

Den zweiten Platz konnte sich Tom Gensch sichern. Er überzeugte die Jury mit seiner Komposition aus einer deutschen und polnischen Figur in den Farben der Nationalflaggen. Die Menschen sind getrennt, aber wachsen trotz der Hindernisse mehr und mehr zusammen.

Die jüngsten Teilnehmer – Jakob Ditel und Louie Merten – sind 10 Jahre alt und gehen an die Frankfurter Erich-Kästner-Grundschule. Sie hatten sich für den Wettbewerb regulär angemeldet und gemeinsam das Wort „Grenze“ gestaltet. Neben ihnen waren auch zahlreiche andere Kinder vor Ort, die sich an einer Probeleinwand austoben konnten.

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Dr. Michaela Schmitz-Schlär, Vorstandsvorsitzende der WohnBau Frankfurt: „Es ist uns ein besonderes Anliegen, junge Talente unserer Stadt zu fördern. Das Kunstfestival „ART | an der Grenze | na granicy“ und insbesondere der „Graffiti Contest“ bieten noch unbekannten Künstlern und dem Nachwuchs ein Forum und die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Gerade als Genossenschaft sehen wir es als unsere Aufgabe, diese kreative Initiative zu Gunsten unserer Stadt zu unterstützen.“ 

Daniel Fochtmann vom Organisationsteam des Festivals: „Ich freue mich riesig über die gute Resonanz und die vielen Zuschauer, trotz der kühlen Witterung und angekündigtem Regen. Das Highlight war am Ende der Rundgang mit den Sprayern, die etwas über ihre Bilder erzählten.“ Die Leinwände sollen jetzt als Leihgaben an Schulen und Kitas gehen, um sie für Anschauungszwecke oder zum selber Malen zu verwenden. Wenn es wieder einen Contest gibt, werden sie zurückgeholt. Wenn eine Einrichtung noch kurzfristig Interesse hat, kann sie sich beim Festival-Team melden. Die Leinwände werden zur Finissage am Freitag von 18 bis 22 Uhr noch einmal in der Großen Scharrnstraße zu sehen sein.

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