Nach und nach verlöscht das Licht. Die mittelalterliche Sakristei von St. Marien wird dunkler und dunkler. Passend zur Musik wird es so am Sonntagnachmittag, den 1. März, in St. Marien Beeskow geschehen, wenn um 16:30 Uhr Musik von François Couperin erklingt. Couperin war einer der bedeutendsten französischen Organisten und Komponisten und lebte von 1668 bis 1733. Zugleich war er als Hofkomponist Ludwigs XIV. eine der wichtigen musikalischen Persönlichkeiten des Landes. Wie viele Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts komponierte er sogenannte „Tenebres“. Tenebres bedeutet „Finsternis“ und die Kompositionen sind als Lamentatios für die Passionszeit entstanden.
Couperins drei Lamentatio-Kompositionen waren ein großer Erfolg. Er hat sie für die Ordensschwestern der Pariser Abtei Longchamp komponiert und sie waren für die Lesungen der Matutin, also die Nachtwache in der Reihe der Stundengebete, am Gründonnerstag bestimmt. Sechs weitere solcher Kompositionen sollten für Karfreitag und Karsamstag folgen, sind aber bis heute nicht nachweisbar.
Sarah Fuhs sowie Ella Smith als Sopran und Christiane Gerhardt (Viola da Gamba) und Jia Lim am Orgelpositiv sind die Interpretinnen des Nachmittags. Die vier Musikerinnen sind allesamt Spezialistinnen für Renaissance- und frühbarocke Musik. Sarah Fuhs stammt ursprünglich aus West Lafayette, Indiana und studierte Gesang bei der Sopranistin Yoko Shimizaki-Kilburn und Klavier bei Ray Kilburn an der Ball State University. 2008 kam sie nach Berlin und leitet seit 2014 die Konzertreihe „Titans Rising“ für Alte Musik in Berlin-Charlottenburg. Ella Smith ist eine in Großbritannien geborene Sängerin und schloss ihren Bachelor of Music with Honours in Classical Vocal Performance 2014 an der University of Auckland ab.
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Um eine Spende am Ausgang zur Deckung der Kosten wird herzlich gebeten.