Trudchen & Irmchen mischen auf

Trotz Schneegestöber war die Kulturfabrik in Fürstenwalde am Samstagabend ausgesprochen gut besucht. Das war dem tollen Titel des Satirischen Theaters der Oderhähne zu verdanken, die mit ihrem Best-of-Programm von „Trudchen & Irmchen“ ihre Aufwartung machten. Denn wenn beide die Bühne betreten, dann weiß man: Jetzt wird’s heiß. Die beiden rüstigen Rentnerinnen – oder besser gesagt, die unkaputtbaren Überbleibsel ostdeutscher Unverwüstlichkeit – schmeißen sich mit Dagmar Gelbke und Margit Meller ins Rampenlicht und beweisen: Mit 75 ist man weder alt noch abgeschrieben – sondern sexxy! Der Beweis? Nun ja, das Doppel-X im Programmtitel ist nicht etwa ein Tippfehler, sondern eine Kampfansage an jede Schublade, in die Frauen ab einem gewissen Alter gesteckt werden. Mit einer Mischung aus trockenem Humor, Lebenserfahrung und einer Prise Unverschämtheit analysieren sie alles, was ihnen in die Finger kommt: Deutschland sucht den Supersenior, Hollywood, Gesundheitsreformen, Telefonsex – oder wie Trudchen es nennt: „Kuschelflatrate ohne Körperkontakt.“ Und während das Publikum sich noch fragt, wie es möglich ist, dass zwei gestandene Damen so schlagfertig, scharfzüngig und schlüpfrig zugleich sein können, haben Trudchen und Irmchen längst das nächste Thema im Visier. Denn eines ist sicher: Diese Superfrauen sind nicht nur zum Lachen – sie sind eine Lebenseinstellung! Also, wer sich in den Figuren wiedererkennt, sollte nicht erschrecken – sondern sich anstecken lassen. Und zwar von einem Lebenshunger, der selbst dem stärksten Beruhigungstee widersteht!

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