Open-Air-Sommerfestival lockt in die Parks der Doppelstadt

Beginnend ab 4. August lockt das Open-Air-Sommerfestival „Klassik ohne Grenzen“ zu musikalischen Genüssen in die schönsten Parkanlagen der Doppelstadt Frankfurt (Oder)-Słubice. Unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt bietet das Festival an fünf Wochenenden insgesamt neun Konzerte. Die Gäste erwartet ein Crossover-Programm aus Kammermusik, zeitgenössischen Interpretationen und originellen Arrangements. Beim Kinderkonzert erleben die jüngsten im Publikum wie cool klassische Musik sein kann.

Der Höhepunkt des Festivals ist das große sinfonische Abschlusskonzert des eigens gegründeten Festivalorchesters. Das deutsch-polnische Sonderprojekt ist zugleich eine Verbeugung vor den alten Meistern der Klassik und der Entdeckung ihrer Wirkkraft durch die Meister der Filmkunst. Die Musiker vom Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt und vom Orchester der Philharmonie Gorzów unter der Leitung von Mark Rohde lassen gemeinsam mit der ukrainischen Pianisten Kateryna Titova Werke von Peter Tschaikowsky, Sergeij Rachmaninow, Richard Strauss, Richard Wagner und Johannes Brahms erklingen.

Das begleitende kulinarische Angebot verführt zum Picknicken im Grünen. Professionelle Parkführungen laden dazu ein Anger, Gertrauden-, Lienau- und Lennépark neu zu entdecken. Ein neuer Festivalort auf polnischer Seite ist das Atrium im Collegium Polonicum.

Der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt/Oder, René Wilke zeigt sich begeistert. Wer schon einmal die besondere Mischung aus Familienausflug und kulturellem Genuss in dieser sommerlichen Atmosphäre miterlebt hat, wird Fan des Festivals und spürt dieses positive Gefühl eines außergewöhnlichen Erlebnisses nachhallen. Ich spreche hier aus Erfahrung. „Klassik ohne Grenzen“ bietet den Menschen – auf und vor der Bühne – den Raum für Begegnungen und Leichtigkeit. Diese mit viel Liebe zum Detail arrangierten Open-Air-Veranstaltungen mittlerweile als etablierten Teil des doppelstädtischen Sommerprogramms zu wissen, kann uns wirklich mit Freude erfüllen.
Auch bei schlechtem Wetter finden die Konzerte statt, dann aber im mittelalterlichen Schmuckstück der Doppelstadt, der Sankt Marienkirche, oder auf polnischer Seite im Collegium Polonicum.

Das Programm im Überblick
Sommerfestival „Klassik ohne Grenzen“

4. August 11 Uhr Anger, Frankfurt (Oder),
Zauber der Harfenklänge
Joel von Lerber und das Streichorchester der Philharmonie Zielona Gora Sie gilt als eines der ältesten Musikinstrumente der Welt und doch ist sie selten als Solostimme zu hören – die Harfe. Hier erklingt sie gleich zweimal sogar als führendes Instrument mit Orchesterbegleitung und zeigt ihre sehr unterschiedlichen Facetten in der Musik von François-Adrien Boieldieu und Claude Debussy.
Das Programm wird ergänzt durch zwei „Schlagerstücke“ für das Streichorchester: das von der Hohen Tatra inspirierte „Orawa“ und die Suite „Aus Holbergs Zeit“.

Werke von François-Adrien Boieldieu, Claude Debussy, Eduard Grieg und Wojciech Kilar

Rafał Kłoczko – Dirigent
Joel von Lerber – Harfe
Streichorchester der Tadeusz Baird Philharmonie Zielona Gora

10. August – 19 Uhr Lennépark, Frankfurt (Oder)
Classic meets jazz
Atom String Quartet
Auf dem Programm stehen Werke polnischer Komponisten aus verschiedenen Epochen, die von den Musikern des Atom String Quartet für ein improvisierendes Streichquartett arrangiert wurden. Lassen Sie sich überraschen von der eigenen Herangehensweise der vier Vollblutmusiker und erleben Sie wie Musik Brücken zwischen Genres bauen kann. Das Atom String Quartet ist eines der faszinierendsten Streichquartette der Welt und gleichzeitig eine der besten polnischen Jazzbands. Das seit 2010 bestehende Ensemble steht dabei im Ruf, das Streichquartett neu zu erfinden und zwischen den Genres anzusiedeln. Die Band kombiniert die Möglichkeiten eines klassischen Streichquartetts mit weit gefasster Improvisation und lässt sich dabei von polnischer Volksmusik, Anleihen aus vielerlei Kulturen sowie Strukturen zeitgenössischer Musik inspirieren.

Werke von Fryderyk Chopin, Henryk Wieniawski, Mieczysław Karłowicz, Witold Lutosławski und Krzysztof Penderecki

Dawid Lubowicz – Violine
Mateusz Smoczyński – Violine
Michał Zaborski – Viola
Krzysztof Lenczowski – Cello

11. August 11 Uhr Lennépark, Frankfurt (Oder)
Confluences
Klaviertrio Koga/Lomakov/Kurek
Kommen Sie mit auf eine musikalische Reise vom bekannten Kammermusikklassiker über französische Nuancen bis hin zu einer amerikanischen Entdeckung, wenn die Musik von Ludwig van Beethoven, Gabriel Fauré und Charles Martin Loeffler kombiniert wird. Der luftig-lockere Klang des Trios mit seiner ungewöhnlichen Instrumentenkombination aus Flöte, Cello und Klavier passt perfekt zu den drei gewählten Stücken, die das klassische Klaviertrio auf eine ganz andere Art und Weise repräsentieren. Obwohl alle Mitglieder aus unterschiedlichen Ecken und Kulturen der Welt stammen, sind sie bestrebt, ein Repertoire zu erforschen, das ursprünglich für andere Ensembles bestimmt war, um in einer Formation gemeinsam zu musizieren, in die das Schicksal sie eher zufällig zusammengeführt hat.

Werke von Ludwig van Beethoven, Gabriel Fauré und Charles Martin Loeffler

Atsuko Koga – Flöte
Georgiy Lomakov – Cello
Radosław Kurek – Klavier

17. August 19 Uhr Atrium Collegium Polonicum, Słubice
Tango mit Marimba
Duo Karmelita Pończocha
Lassen Sie sich mitnehmen auf einen Ausflug durch verschiedene musikalische Stile, bei der sich entschlossene Rhythmik mit malerischen Melodien vermischt und eine Welt bunter Illustrationen entsteht. Das Konzert des Duos ist eine einzigartige Kombination aus Klavier- und Marimba-Klängen, die den außergewöhnlich virtuosen Interpreten ungewohnte Formen der Zusammenarbeit im Hinblick auf Klang- und Artikulationsexperimente ermöglicht.

Werke von Camille Saint-Saëns, Darius Milhaud, Eric Sammut

Kamil Karmelita – Marimba
Monika Pończocha-Górna – Klavier

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18. August 11 Uhr Lienaupark, Frankfurt (Oder)
The best of Kroke
Kroke
Hier verbinden sich die alte und neue Klezmerwelt, Tradition und Moderne, zu einem erstklassigen musikalischen Erlebnis. Das weltbekannte polnische Klezmer-Trio nimmt Sie mit auf eine Reise durch die jüdischen Viertel des alten Krakau, den Balkan und den Orient. Die Melodien, die auf diesen Reisen gehört werden, erscheinen in einem neuen Glanz. Neben den traditionellen Musikmotiven werden im Programm auch neue Kompositionen des Trios im modernen Klezmerstil zu hören sein.
Kroke (jiddisch: Kraków) wurde 1992 von drei Freunden gegründet: Tomasz Kukurba, Jerzy Bawoł und Tomasz Lato. Als Absolventen der Krakauer Musikakademie scheuten sie sich nicht, mit Jazz und zeitgenössischer Musik zu experimentieren. Die Band, die bisher nur mit Klezmer-Musik in Verbindung gebracht wurde, greift in ihrer aktuellen Arbeit auf Inspirationen aus der ethnischen Musik und auf Autorenimprovisationen zurück. So entsteht ein eigener Stil, der über Grenzen, Formen und Zeiten hinweg schwebt und der nicht nur vom Publikum, sondern auch von Künstlern in aller Welt geschätzt wird. Begeistert von einem Kroke-Konzert lud Steven Spielberg die Gruppe nach Jerusalem ein, um bei der Survivors Reunion aufzutreten. Dank Peter Gabriel schaffte es die Gruppe nach Großbritannien zum WOMAD Festival. Der von Kroke gespielte Song The Secrets of The Life Tree war auf dem Soundtrack von David Lynchs Film Inland Empire zu hören. Die Wiedervereinigung von Kroke mit Nigel Kennedy gipfelte in ihrem gemeinsamen Album East Meets East. Kroke hat auf einigen der renommiertesten Musikfestivals der Welt gespielt.

Eigene Arrangements und Bearbeitungen von Themen der jüdischen Volksmusik

Tomasz Kukurba – Bratsche
Jerzy Bawoł – Akkordeon
Tomasz Lato – Kontrabass

24. August 16 Uhr Gertraudenpark, Frankfurt (Oder)
Mit der Zaubergeige durch den Dschungel – Nicht nur für Kinder
Malte Arkona und Mezzo, Tassilo Probst
Eine Geige ist eine echte Abenteurerin. Sie ist schließlich selbst aus den tollsten Hölzern gebaut und kennt den dichtesten Dschungel aus dem Effeff(-Loch). Während Reiseleiter Malte schnell die Orientierung verliert und sich auf der Route völlig verirrt, kann Tassilo mit der magischen Kraft der Violine gefährliche Tiere verzaubern und sogar in verschiedenen Tiersprachen spielen. Mit einem abenteuerlustigen Publikum und der Kraft der vier Saiten kommt selbst der verwirrteste Reiseleiter wieder auf die richtige Spur.
Die Klassikentdecker: Das sind Malte Arkona und sein liebenswert-vorlauter Freund Mezzo. Gemeinsam entdecken sie die Welt der Klassik in unserem modernen Leben – und gehen spielerisch und mit viel Humor den spannendsten Fragen rund um Beethoven, Mozart & Co. auf die Spur. Malte zeigt Mezzo auf vielfältigen Alltagsabenteuern, wie cool klassische Musik ist!

Malte Arkona – Sprecher
Tassilo Probst – Violine

24. August 19 Uhr Atrium Collegium Polonicum, Słubice,
Der Virtuose und Margarete
Waldemar Malicki und Małgorzata Krzyżanowicz
„Der Virtuose und Margarete“ ist ein Programm, das die schönsten klassischen Themen für Cello und Klavier in meisterhaftem Klang präsentiert. Virtuosität – eine Kombination aus Technik, Phantasie, Verzweiflung und Risikobereitschaft! Kraftvolle Klavierklänge und romantische Cello-Phrasierung oder vielleicht auch umgekehrt?
Waldemar Malicki ist einer der vielseitigsten polnischen Pianisten: bekannt als Solist, Kammermusiker und Improvisator. Einem breiten Publikum wurde er als Mitgestalter der Erfolgssendung „Philharmonie des Humors“ bekannt, deren Konzerte mit großem Interesse im Fernsehen übertragen werden. Bei „Klassik ohne Grenzen“ wird er von der vielseitig begabten Cellistin Małgorzata Krzyżanowicz begleitet.

Werke von Giacomo Puccini, Carl Orff, Edvard Grieg, Emanuele Silvestri u.a.

Waldemar Malicki – Klavier
Małgorzata Krzyżanowicz – Cello

25. August 11 Uhr Gertraudenpark, Frankfurt (Oder)
Apollo & Dionysus
Danae und Kiveli Dörken
Vier Hände, 88 Tasten und eine sehr persönliche Auswahl von Musik, die intime Klavier-Psychogramme aus dem Olymp ergeben.
Mit „Apollo & Dionysus“ präsentieren die deutsch-griechischen Schwestern Danae und Kiveli Dörken nach erfolgreichen Solo- und Ensembleeinspielungen nun ihr erstes gemeinsames Klavierduo-Album: ein Studiodebüt von konzeptioneller Raffinesse und atemberaubender Virtuosität. Zwei Schwestern, ein Instrument. Jede für sich eine außergewöhnliche Pianistin von eigenem Temperament, zusammen eine untrennbare Einheit mit identischer Musik-DNA. Kiveli und Danae Dörken, ein „Orchester aus vier Händen“ (Thüringische Landeszeitung), setzen seit Jahren als Klavierduo Maßstäbe, und das sowohl mit ihrer pianistischen Leistung (Kölner Stadt-Anzeiger: „ein Wunder an Leichtigkeit, Charme und Gefühl“) als auch durch ihre außergewöhnlichen Programme. Dass die beiden in jeglicher Hinsicht ein geborenes Duo sind, zeigen sie regelmäßig auch in ihrem launig-informativen Podcast „The Sister Trill“, gemeinsamen Education-Projekten („Rhapsody in School“ und „Klassik hautnah“ oder „MoToKey“/Tonali) sowie bei dem 2015 von ihnen ins Leben gerufenen „Molyvos International Music Festival“ auf der Insel Lesbos.

Werke von Franz Schubert, Johannes Brahms, Maurice Ravel und Manuel De Falla

Danae Dörken – Klavier
Kiveli Dörken – Klavier

31. August 19 Uhr Anger, Frankfurt (Oder)
Abschlusskonzert
Musik des Kosmos, der Leidenschaft und Liebe
Festorchester unter Leitung von Mark Rohde

In den Weiten der Vergangenheit entstanden, scheinen die Meisterwerke klassischer Komponisten wie für die Leinwand geschaffen zu sein, obwohl ihre Entstehungszeiten noch vor der Ära des Films lagen. Diese zeitlose Verbindung zwischen Musik und bewegten Bildern ist kein Zufall. Vielmehr ist sie das Ergebnis einer tiefen Verwandtschaft zwischen Musik und Theater, die es der Musik ermöglicht, Emotionen und Geschichten auf eine Weise zu vermitteln, die über das Visuelle hinausgeht.

Seit den frühesten Tagen des Films haben Regisseure und Produzenten die kraftvolle Wirkung der Musik der klassischen Komponisten als essentiellen Bestandteil ihrer Werke erkannt. Die musikalischen Meisterstücke verleihen den Bildern eine zusätzliche Dimension, die sie bereichert und vertieft.

In diesem Sinne präsentiert das Abschlusskonzert des diesjährigen Festivals „Klassik ohne Grenzen“ ein facettenreiches Potpourri aus Themen der klassischen Musikszene, die in der Welt des Films ein zweites Leben gefunden haben. Tauchen Sie ein in die zauberhafte Symbiose von Musik und Film und entdecken Sie, wie die zeitlosen Klänge der Vergangenheit die Geschichten der Gegenwart auf faszinierende Weise bereichern.

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