Im Gesamt-Ensemble von Instrumenten und Chor

Am 13. April beginnt um 16.30 Uhr in der St. Marienkirche Beeskow die Aufführung des diesjährigen Passionsoratoriums. Die St. Marienkantorei bringt die Matthäus-Passion von Johann Theile zu Gehör. Johann Theile wurde 1646 in Naumburg geboren und starb dort 1724. Als Kapellmeister ging er 1675 mit seinem Herzog Christian Albrecht nach Hamburg, wo er Mitbegründer der ersten deutschen Oper, der Hamburger Oper am Gänsemarkt, war.

Und er komponierte die beiden dort zur Eröffnung aufgeführten Opern. Johann Theile ist ein Vertreter der Barockzeit und musikalischer Wegbereiter von Johann Sebastian Bach. So bildet die Matthäus-Passion von Theile einen Wendepunkt in der Geschichte der Passionsmusiken. War der Komponist einerseits noch Schüler von Heinrich Schütz in Weißenfels, so trennte er sich doch andererseits von den charakteristischen Kompositionstechniken der alten Zeit. Elemente der italienischen Oper hielten in den Kompositionen Einzug. In die ausdeutenden Arien werden nichtbiblische Texte einbezogen, der Evangelist, als Erzähler der Geschichte, und Jesus werden durchgängig von Instrumenten begleitet.

Was für die Kantoreien die Erarbeitung einer Passionsvertonung nach dem Evangelisten Matthäus probenintensiv und aufwendig macht, ist für die Zuhörer im Konzert spannendes Erlebnis. Die Rufe der Hohenpriester, von Volk und Kriegsknechten werden durch den Chor verkörpert. Oft sind es kurze prägnante Einwürfe wie „Kreuzige ihn“ oder „Der rufet den Elia“. Seit Januar beschäftigt sich die St. Marienkantorei mit diesem Werk. In der Aufführung treten dann Violen, Gamben, Laute, Orgel und Violon als historisches Instrumentarium hinzu. Die vielen kleinen Einzelrollen wie Mägde, Judas, Petrus, Pilatus oder Caiphas werden von Chorsängern übernommen. Die beiden großen Partien übernehmen die Solisten Nils Badenhop (Evangelist) und Bert Mario Temme (Jesus). Die Leitung hat Matthias Alward.

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Eintrittskarten zu 10,- € (erm. 8,- €) sind im Vorverkauf in der Buchhandlung Zweigart oder telefonisch über Anrufbeantworter 03366/26450 erhältlich. Restkarten gibt es an der Abendkasse. Ab 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn ist die St. Marienkirche geöffnet.

Eine zweite Aufführung der „Passio Domini nostri Jesu Christi secundum Evangelistam Matthæum“, wie das Werk im Originaltitel heißt, wird es am Sonntag, den 14. April, um 19 Uhr in der Evangelischen Kirche Müllrose geben.

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