Andrea Wieloch übernimmt Leitung des Museums Utopie & Alltag
Die Medienwissenschaftlerin und Kulturmanagerin Andrea Wieloch wird neue Leiterin des Museums Utopie und Alltag. Das Votum der Auswahlkommission, zu der unter anderen Brigitte Faber-Schmidt, Leiterin der Abteilung Kultur im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Arne Lindemann, Geschäftsführer des Museumsverbandes des Landes Brandenburg, und Rolf Lindemann als Landrat des Landkreises Oder-Spree gehörten, zu ihrer Einstellung war einstimmig. Insgesamt hatten sich 27 Bewerberinnen und Bewerber aus dem gesamten Bundesgebiet sowie zwei aus dem Ausland für die Stelle interessiert. Arnold Bischinger, Leiter des Kultur- und Sportamtes, sprach insgesamt von einer „quantitativ wie qualitativ guten Bewerbungslage“. Andrea Wieloch wird ihre Stelle am 1. März antreten.
Das Museum Utopie und Alltag, Alltagskultur und Kunst aus der DDR vereint das Kunstarchiv Beeskow und das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt unter einem Namen. Beide Einrichtungen werden getragen vom Landkreis Oder-Spree und gefördert durch das Land Brandenburg. Geleitet wurden sie seit 2017 von der Kulturwissenschaftlerin und Soziologin Florentine Nadolni, die zum 1. Januar als Museumsleiterin zum Museum der Dinge in Berlin gewechselt ist.
„Mit Andrea Wieloch haben wir eine erfahrene Museumsexpertin für die künftige Leitung des Museum Utopie und Alltag gewinnen können“, sagt Landrat Rolf Lindemann. „In Zusammenarbeit mit dem Museumsteam vor Ort und externen Partnern wird sie an die Erfolge ihrer Vorgängerin Florentine Nadolni anknüpfen und das Museum in der Planstadt vor Ort und im Kontext aktueller Fragestellungen des gesellschaftlichen Zusammenhaltes und Wandels verankern sowie für die heranwachsende dritte Generation Ost öffnen. Mit der deutsch-polnischen Grenzregion und der Berlin-Brandenburgischen Museumslandschaft ist sie bereits bestens vertraut.“
Andrea Wieloch, 1983 im sächsischen Görlitz geboren, hat Kultur und Management in Zittau/Görlitz und Prag sowie Europäische Medienwissenschaft in Potsdam studiert und anschließend unter anderem in der Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden, dem Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik und im Museum Weißenfels gearbeitet. Zuletzt war die Berlinerin bei der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte, Potsdam, als Leiterin für Partizipations- und Medienprojekte im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte tätig, wo sie unter anderem seit 2019 gemeinsam mit einem interdisziplinären Partnernetzwerk und Bürgern regionale Erinnerungskulturen auf ihr gesellschaftliches Potenzial befragt hat.
Mit dem Museum Utopie und Alltag, so Andrea Wieloch, verbinde sie „ein inniges Interesse“. „Das betrifft sowohl die Bestände und ihr besonderes Zustandekommen als auch den präzisen, gegenwartsbezogenen Umgang mit dieser Materialkultur. Die konzeptionellen Zugänge weisen entlang des wunderbaren Titels weit über DDR-Geschichte und nationale Grenzen hinaus und bergen enorme Möglichkeiten zur Erschließung von Transformationsprozessen.“ An der neuen Aufgabe reize sie, „wieder nah an Beständen arbeiten zu können, in einem klar partizipativ positionierten Haus mit einer überregionalen, auch internationalen Ausrichtung, aber weiterhin in Brandenburg – in einer Region, die ich durch ihre Grenznähe und Lage zu Berlin besonders spannend finde.“