Ausstellung von Daniel Becker in der Kunstgalerie
Am Samstag, den 27. Mai, wird um 17 Uhr die neue Ausstellung der Kunstgalerie im Alten Rathaus Fürstenwalde eröffnet. Die Werkschau präsentiert unter dem Titel „Niemand“ eine Auswahl zwei- und dreidimensionaler Arbeiten des Fürstenwalder Künstlers und Galeristen Daniel Becker. Becker erhielt im vergangenen Jahr den Brandenburgischen Kunstpreis in der Rubrik „Grafik“ und wird nun in seiner Heimatstadt Fürstenwalde einen Teil seines Schaffens präsentieren. Bei der Werkgruppe „Niemand“ handelt es sich um meist monochrome Kopfpartien, die aufgrund ihrer groben Physiognomie lediglich durch die bestimmenden Elemente, wie Augen, Nasen und Münder an Körperlichkeit gewinnen. Anonymisiert und zum Teil stark unkenntlich gemacht, wirken diese Köpfe einheitlich elitär. Ein Regiment, düster-diffuser Strukturen, die sich durch Reihung und einem konsequent verfolgten dramaturgischen Konzept zu einem Heer erheben. Gleichzeitig strahlen die nicht idealisierten Gesichter eine wohltuende Ruhe aus, die in Zeiten von zwanghafter Offen-legung persönlichster Erscheinungsformen auf exhibitionistische Art und Weise einen entscheidenden Gegenpol bilden. Die Reihe „Niemand“ umfasst sowohl zweidimensionale als auch dreidimensionale Werke, die in ihrer Komplexität dennoch eine motivische Einheit bilden. Die grafischen Arbeiten beschränken sich hauptsächlich auf die Techniken Monotypie und Kaltnadelradierung. Ergänzt wird die Serie durch kleinformatige Plastiken, welche aus mehrlagigem Klebefolienauftrag entstehen. Allen Arbeiten gemein ist das Motiv „Kopf“. Fortschreitende Entkörperlichung sowie ein tendenzieller Verlust der Repräsentationsformen menschlicher Erscheinung radikalisieren den natürlichen Impuls nach einer Heile-Welt-Suche. Die musikalische Umrahmung der feierlichen Vernissage im Festsaal des Alten Rathauses gibt der Frankfurter Pianist, Komponist und Improvisator Søren Gundermann.