Wenn der Punk mal Pause macht
Das kennt man so im Parkclub Fürstenwalde eher nicht aber genau das macht den Reiz aus: Zwischen all den energiegeladenen Rock- und Punkabenden weht plötzlich ein anderer Wind. Und siehe da, frischer Schwung steht der Oase des besonderen Musikgeschmacks erstaunlich gut. Ein Solo-Konzert? Für diesen Ort fast schon eine kleine Sensation und eine überaus gelungene dazu. Am Freitagabend steht mit Andreas ein Musiker auf der Bühne, dessen Repertoire sich wie ein musikalisches Tagebuch durch sechs Jahrzehnte Musikgeschichte zieht. Von Johnny Cash über CCR, Chris Rea, Peter Maffay bis hin zu Frank Sinatra hier wird nicht einfach nur gecovert, hier wird mit Gefühl, Erfahrung und spürbarer Liebe zur Musik interpretiert. Das Schöne am Älterwerden, so scheint es, ist die Schatztruhe voller Erinnerungen, die man mit Musik wieder aufklappen kann. Genau das passiert an diesem Abend: In lockerer Kneipenatmosphäre wird gesummt, mitgesungen, geklatscht und wer’s in den Füßen spürt, darf natürlich auch tanzen. Ein Abend, der zeigt: Manchmal tut ein stilistischer Ausreißer einfach gut vor allem, wenn er so charmant daherkommt wie dieser.



