Musikmuseum öffnet nach mehrjähriger Sanierung im Alten Amtshaus seine Pforten

Frank Steffen, Bürgermeister der Stadt Beeskow und gleichzeitig auch Vorsitzender des Fördervereins des Musikmuseums Burg Beeskow, ließ Revue passieren, wie alles mit der Sanierung begann.

Ursprünglich sollte nur das Vorsteherhaus saniert werden, mit der Prämisse, dass es dann barrierefrei zugänglich sein sollte. Gemeinsam mit der Denkmalpflege stellte man bei der Planung allerdings fest, dass dies in diesem Gebäude so nicht realisierbar war. Mit diesem Umstand, so Frank Steffen, stand man wieder am Anfang. Er sei dem damaligen zuständigen Denkmalpfleger Andreas von Scheven dankbar, der die Idee eines Aufzuges hatte. Der Vorteil war nicht von der Hand zu weisen, denn so können die Gäste die Ausstellungs- und Veranstaltungsräume sowie das Tonnengewölbe mit der Garderobe und den Toiletten ganz mühelos und somit barrierefrei erreichen. Insgesamt wurden in den letzten zwei Jahren 2,8 Millionen Euro in das Alte Amt, das Vorsteherhaus und die Veranstaltungsräume investiert. Die umfangreiche Sanierung war eine gute Entscheidung, denn so wurden noch mehr Mängel entdeckt und gleich mitsaniert, damit man nicht alles zweimal machen muss. Mit der Denkmalbehörde sei man gut klargekommen, auch wenn es hier und da kleine Differenzen gab. Der Hof der Burg Beeskow wird auch noch in Angriff genommen, das finanziell Machbare spielt dabei aber eine wesentliche Rolle, man müsse erst schauen, inwieweit es noch Mittel im Umsetzungsplan gibt. Man geht aber davon aus, dass sich ab dem Jahre 2020 der Hof in der Umbauphase befinden wird.

Nachdem die umfangreichen Sanierungen nun abgeschlossen sind, stehen erstmals seit Jahren wieder alle Gebäude auf der Burg Beeskow zur Verfügung und es zieht wieder Leben ein. Als zentraler Museums-, Ausstellungs- und Veranstaltungsstandort des Landkreises Oder-Spree beherbergt die Burg neben dem Regionalmuseum und dem Ausstellungszentrum mit daran angeschlossenem DDR-Kunstarchiv künftig auch das Museum selbstspielender Musikinstrumente. Mit dem Ausstellungskonzept und der Umsetzung setzte sich Dr. Ekkehard Krüger auseinander. Im Vorfeld zeigte er sich über den Werdegang der Ausstellungsidee entzückt, denn einst hatte Tilmann Schladebach die Idee, diese für Beeskow zu erwerben, Florentine Nadolni schob das Projekt stärker an und mit dem Amtsleiter des Kultur- und Sportamtes, Arnold Bischinger, wird nun die Ausstellung Wirklichkeit. Die Musikinstrumente sind sehr sensibel – nicht nur aufgrund ihres Alters, sie sind auch nicht so leicht zu transportieren. Darum wurde ein geeignetes Unternehmen verpflichtet, das mit seinem Know-how die Ausstellungsstücke fachgerecht in luftiger Höhe in das Ausstellungareal des Alten Amtshauses – vorsichtig und mit viel Umsicht – transportierte.

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Fünf Jahre nach Beginn der Umbaumaßnahmen ist es nun soweit: Am 25. Mai eröffnet das Musikmuseum im Alten Amt der Burg. Dort sind dann zahlreiche selbstspielende Musikinstrumente aus der Sammlung des Fördervereins Musikmuseum Beeskow e.V. und Leihgaben von Thomas Jansen in einer neu gestalteten Ausstellung zu erleben. Die Kollektion umfasst Instrumente aus der Blütezeit der industriell hergestellten mechanischen Musikinstrumente zwischen 1850 und 1930. Schwerpunkte bilden das Orchestrion, selbstspielende Klaviere und Reproduktionsklaviere der Firmen Welte und Hupfeld. Die Sammlung bietet einen Überblick über alle Instrumententypen der europäischen und US-amerikanischen Produktion, die nicht nur für den bürgerlichen Salon, sondern auch für die Eckkneipe, für Caféhäuser und Tanzsäle erfolgte. Die Speicherung von Musik aller Genres auf unterschiedlichen Medien (Stiftwalzen, Lochscheiben, perforierte Papierrollen) macht deren Bearbeitung und Interpretation jederzeit reproduzierbar. Die unterschiedlichen mechanischen und pneumatischen Steuerungs- und Regelungssysteme faszinieren nicht nur Musikliebhaber und Technikbegeisterte. Bei Führungen können die Besucher in die vergessene Welt der Musikautomaten eintauchen und erleben, wie bereits vor 100 Jahren Musik reproduzierbar wurde. Kinder wie Erwachsene stehen gleichermaßen staunend vor den Musikinstrumenten insbesondere dann, wenn deren Spiel erklingt und sich zugleich deren technisch wie kunsthandwerklich versiertes Innenleben offenbart.

Anlässlich der Wiedereröffnung des Alten Amtshauses findet am 25. Mai, um 18 Uhr unter dem Motto „Wir ziehen ein“ ein theatraler Umzug vom Beeskower Marktplatz auf die Burg statt. Stelzenläufer des Straßentheaters Grotest Maru führen den Umzug an.

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