Jubiläum für Fürstenwalder Kulturverein

Wir, die Aktiven und Mitglieder des Fürstenwalder Kulturvereins (FWKV), feiern 30. Geburtstag. Damit sind wir den Kinderschuhen längst entwachsen, aber noch lange nicht in die Jahre gekommen. In einer Festveranstaltung, die am 21. März, um 17 Uhr im Festsaal des Alten Rathauses für geladene Gäste geplant ist, wird auf die Vereinsgeschichte zurückgeblickt.

„Man mag kaum glauben, was unter den Fittichen des Kulturvereins alles seine Anfänge nahm und mittlerweile in vollster Blüte steht“, resümiert Peter Apitz, der langjährige Vorsitzende des FWKV.

Kurz nach der Wende fand sich unter Leitung des Gründungsvorsitzenden Friedrich Stachat eine Handvoll Kultur-Enthusiasten, denen bewusst war, dass eine gewisse organisatorische Rechtsform nötig war, um Projekte und Initiativen in der Stadt Fürstenwalde anschieben zu können. Sei es, um Verträge abschließen zu können oder Fördermittel zu beantragen. Vor allem galt es, Know-how weiterzugeben und Kontakte zu knüpfen. Die Hilfe der ersten Jahre hat gewirkt. Viele Kulturgruppen, die noch in den ersten 20 Jahren Mitglied des Vereins waren, wurden nach und nach selbstständiger Verein. Dazu gehören der Con Brio Chor, der Kammerchor, der Freundeskreis Museum, der Förderverein der Musikschule und die Freunde und Förderer der Kunstgalerie im Alten Rathaus.

Die wohl größte und bis heute wichtigste Initiative war die Gründung eines sozio-kulturellen Zentrums, besser bekannt als „Die Kulturfabrik“. In den ersten Jahren unter der Trägerschaft des Vereins entwickelte sich die „Fabrik“, lernte mit seinem Chef Stachat laufen und ging 1997 in die Trägerschaft einer gGmbH über.

Der Fürstenwalder Kulturverein erschloss sich nunmehr weitere Veranstaltungsorte in der Stadt: das Filmtheater Union, den Fürstenwalder Hof, den Festsaal des Alten Rathauses – um nur einige zu nennen.

Erwachsen geworden sind auch die Jazz-Tage, die seit dem Jahr 2002, also bald zwanzig Jahre lang, im Spätherbst die brandenburgische Kleinstadt zum grooven bringen und längst Fans bis aus Berlin und der Uckermark anlocken. Ein Freundeskreis unter dem Dach des Vereins, der „Jazz-Club“, plant das Festival und dazu jedes Jahr vier weitere Konzerte. „Das sind bald 180 Konzerte mit Musikern aus zehn Ländern“, hat Apitz gezählt. Wichtig ist dem Verein aber auch die Beteilugung regionaler Künstler bei Jazzclub und Festival.

In der Geschichte des Vereins nimmt auch die Reihe für Weltmusik eine wichtige Stellung ein, die von 1998 bis 2017 jedes Jahr acht Konzerte beherbergte.

Eine weitere Initiative des FWKV hat sich mittlerweile selbstständig gemacht: das Fürstenwalder Kammerorchester, in dem Hobby- und Berufsmusiker gemeinsam klassische Musik auf die Bühne bringen. Eher rustikal ist das Fürstenwalder Früh-Shoppen auf dem Marktplatz im Stadtzentrum, ebenfalls eine Idee des FWKV, das im Jahr 2014 gezeigt hat, das so etwas zur Belebung des Stadtzentrums in der Sommerfereienzeit wirkt.

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Viel Wert legte der Verein aber auch auf die bildenden Künste. Friedrich Stachat war Motor für mindestens eine große Ausstellung im Jahr seit 1991. Wie z.B. 2016 die vielbeachtete Keramikausstellung „Aus dem Inneren der Erde“ in der Kunstgalerie des Alten Rathauses.

In jüngster Zeit gab es wieder Neues: Der FWKV übernahm 2014 die Trägerschaft für den „Kiez-KOM“ in der Wladimir-Kowalkow-Straße in Fürstenwalde-Nord – einen Anwohnertreff in dem von Hochhäusern geprägten Quartier. Dank Förderung durch den Landkreis Oder-Spree, die Stadt Fürstenwalde und die Wohnungswirtschaft als Vermieterin, gibt es hier ein soziokulturelles Angebot für die Anwohnerinnen. Seit 2015 wird Dank des Landkreises Oder-Spree eine halbe Stelle gefördert, so dass auch Dank der Mitwirkung vieler ehrenamtlicher Helfer zahlreiche Freizeit- und Förderangebote stattfinden können. Der Kiez-KOM ist fester Bestandteil im Stadtteilnetzwerk. Der Jahreshöhepunkt ist das Straßenfest im Juni – in diesem Jahr am 19. Juni.

Peter Apitz sagt: „Wir sind Möglichmacher. Wenn eine Initiative ihre Eigendynamik entwickelt und sich auf eigene Beine stellt, ist das immer wieder schön“, freut sich Apitz. So gibt es neben dem Fürstenwalder Jazzclub, Einzelmitglieder und für neue Ideen sind die Türen des Vereins weit geöffnet. Welche davon sich in diesem oder im nächsten Jahr als tragfähig erweisen, wird man sehen.

Auch 2020 werden wieder viele Projekte des Vereins wirken. Am 21.03. findet die satzunggemäße Mitgliederversammlung mit der Wahl des Vorstands statt.
In der Wladislaw-Wolkow-Straße am Kiez-KOM gibt es am 19. Juni das jährliche Straßenfest.
Die 19. Fürstenwalder Jazztage finden am 30.10./01.11. und 13.-15.11.20 statt und der Fürstenwalder Jazzclub lädt auch in diesem Jahr wieder ein zu vier Konzerten einschließlich Jazz & Film im Filmtheater Union. Schon am 28.03. wird die Gruppe „The Flangers“ in der Kulturfabrik im 50. Jazzclub-Konzert zu erleben sein.

Für den Festakt am 21. März 2020 im Festsaal des Alten Rathauses sind frühere und jetzige Aktive eingeladen. Es wird in die Geschichte geblickt, Musik kommt von Alex Ilenko, Hermann Naehring und Sören Gundermann. Für Interessierte gibt es noch ein paar freie Stühle. Eine kleine Spende wird erbeten.

Kommen und feiern Sie mit uns!

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