Berlin und Brandenburg schließen Regionalparkvereinbarung
Der sogenannte „Siedlungsstern“ ist das prägende Leitbild für die Siedlungsentwicklung Berlins und seines Umlands. Er ermöglicht nicht nur die Konzentration der Siedlungsentwicklung entlang der Schienenverkehrsachsen, sondern auch die Freihaltung und Sicherung der vorhandenen wertvollen Grün- und Freiräume in den Achsenzwischenräumen.
Wie neun Blütenblätter reihen sich die Regionalparks um die Metropole Berlin. Unterstützt durch einen Dachverband, sind diese Regionalparks bereits seit ca. 20 Jahren Symbol für den Erhalt und die qualitätsvolle Weiterentwicklung dieser stadtnahen Freiräume. Zentrale Projekte sind bisher die „Regionalparkroute“, ein Radweg mit einer Länge von ca. 300 km rund um Berlin oder auch der „66-Seen-Wanderweg“.
Um die vorhandene Regionalparkstruktur zu stärken und für neue Aufgaben fit zu machen, schließen die jeweils in Brandenburg und Berlin für Landesplanung und Regionalentwicklung zuständigen Ressorts durch die Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung Kathrin Schneider und die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen Katrin Lompscher eine Regionalparkvereinbarung über die inhaltliche Neuausrichtung und die Finanzierung des Dachverbands der Regionalparks in Brandenburg und Berlin e.V.
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Wachstums ist die Bedeutung der Arbeit der Regionalparks und insbesondere ihres Dachverbands deutlich gestiegen. Erlebbare Grün- und Freiräume werden aufgrund der zunehmenden Flächenkonkurrenzen für die Lebensqualität immer wichtiger, haben aber auch zunehmend ökologische und wirtschaftliche Bedeutung. So dienen die Regionalparks inzwischen nicht mehr nur der Naherholung, sondern sind Produktionsraum für gesunde und regionale Lebensmittel, klimatischer Ausgleichsraum für die wachsende Stadt und Erlebnisraum für Freizeit und Kultur.
Sie haben damit auch zunehmend wirtschaftliche Bedeutung für den Ausbau touristischer Infrastrukturen und die Vermarktung regionaler Produkte.
Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider sagte:
„Mit dem Wachstum in Berlin und dem Berliner Umland wächst auch die Bedeutung der Grünen Infrastruktur. Die Freiräume zwischen den Siedlungsachsen haben nicht nur eine wichtige ökologische Bedeutung, sondern bieten auch neue Chancen für Tourismus und Regionalmarketing. Als nicht zu unterschätzender „weicher Faktor“ erhöhen sie die Attraktivität der Umlandkommunen als Wohn- und Arbeitsorte. Mit den Regionalparks und ihrem Dachverband haben wir Partner, die sich um diese wertvollen Bereiche kümmern. Sie sind wichtiger als je zuvor und sollen deshalb unterstützt werden.“
Berlins Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher, sagte:
„Die Herausforderung besteht darin, den Erhalt und die qualitative Aufwertung der Frei- und Grünflächen auch unter den Bedingungen des städtischen Wachstums, steigender Nachfrage nach Bauland und zunehmenden Flächenkonkurrenzen gleichermaßen zu unterstützen. Mit den Regionalparks in Brandenburg und Berlin haben wir die Möglichkeit, den stadtnahen Kulturlandschaften die ihnen gebührende Fürsorge zukommen zu lassen. Wir sehen es deshalb als unsere Aufgabe, die Regionalparks und ihren Dachverband zu stärken.“
Die vorhandenen Regionalparkstrukturen sollen durch die Unterstützung der Länder den aktuellen mit dem Wachstum verbundenen Herausforderungen angepasst und zukunftsfähig aufgestellt werden. Dem Dachverband kommt dabei als Interessenvertreter der Regionalparks, als deren Sprachrohr und als inhaltlicher Impulsgeber eine Schlüsselrolle zu. Von der heute geschlossenen Regionalparkvereinbarung profitieren die Regionalparks, die damit mehr Dienstleistungen vom Dachverband erhalten und flankiert durch das Engagement der Bezirke und Brandenburger Umlandkommunen sowie Landkreise, ebenfalls gut gerüstet für die kommenden Aufgaben aufgestellt werden können.