Kreistag Oder-Spree: Arbeitsgruppe soll sich um ländlichen Raum kümmern.

Bündnisgrüne: Umweltschutz und Digitalisierung dürfen nicht außer Acht gelassen werden

Der Kreistag Oder-Spree beschloss in seiner Sitzung in Beeskow die Bildung einer Arbeitsgruppe zur „Entwicklung des ländlichen Raumes im Landkreis“. Im Vordergrund sollen dabei Themen der Daseinsvorsorge wie Mobilität, Gesundheit, Wirtschaftsförderung, Kinderbetreuung, Jugendarbeit, Senioren, Wohnen, Nahversorgung und Kultur stehen. Die Bündnisgrünen im Kreistag monierten, dass im Antragstext weder der Umwelt- und Naturschutz noch die Digitalisierung vorkommen. Als erster Schritt soll nun in der Arbeitsgruppe Handlungsempfehlungen des Kreises mit einer breiten Beteiligung aller Zuständigen, Betroffenen, Experten und Interessierten diskutiert werden. „Das sind unzweifelhaft alles wichtige Themen, die im Vordergrund stehen, daher stimmen wir Grünen auch grundsätzlich dem Antrag zu“, sagte Grünen-Kreistagsmitglied Bernd Saliter in Kreistag: „Wir plädieren allerdings dafür, das Themenspektrum der Arbeitsgruppe um die Punkte Umwelt- und Naturschutz als Kernpunkte zu erweitern“.

Das Ergebnis einer Bürgerumfrage der Enquete-Kommission des Landtages zum ländlichen Raum vom letzten Herbst ergab: Einkaufsmöglichkeiten, die medizinische Versorgung, die öffentlichen Verkehrsmittel, das Kulturangebot und gesunde Umweltbedingungen sind gleichzeitig die Top 5 der Angebote vor Ort, die für die Befragten am wichtigsten sind. „Die Umfrage zeigte klar: Für ein gutes Leben auf dem Land ist eine intakte Natur nötig“, sagte die Umweltexpertin der Kreistagsgrünen Anja Grabs: „Die ländlichen Räume haben nicht nur die Funktion als Naturschutzraum und Erholungsgebiet für die Stadtbevölkerung, auch für die hier lebenden Menschen muss darum gehen, hier die Entwicklungspotenziale zu stärken“. Der Kreistagsvorsitzende Franz H. Berger sicherte daraufhin den Bündnisgrünen am Mittwoch in Beeskow zu, dass der Umweltschutz in der neuen Arbeitsgruppe nicht zu kurz kommen werde.

Kaum Fortschritte gibt es beim immer wieder geforderten Angebot von freien WLAN bei Sitzungen des Kreistages. Landrat Rolf Lindenmann erklärte, dafür müssen erst „umfangreiche Feldmessungen“ durchgeführt werden. „Die Verzögerung ist für mich unverständlich. Jeder halbwegs interessierte Teenager kann heutzutage einen Router anschließen und ein WLAN einrichten – das ist keine Atomwissenschaft“, äußerte Grabs ihr Unverständnis.

 

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