Nur 23 Kandidatinnen, Kletzing ruft zu mehr Frauen in Bürgermeisterämtern auf

Am kommenden Sonntag beginnen die insgesamt 29 Wahlen von Gemeinde- und Stadtoberhäuptern bis Ende des Jahres im Land Brandenburg. Die Bürger dieser Kommunen haben die Chance, über die Zukunft ihres Wohnortes mitzuentscheiden. In 23 Kommunen bieten die Wahlen auch die Chance, dass mehr Frauen als bisher die Rathäuser Brandenburgs führen, so Brandenburgs Landesgleichstellungsbeauftragte Dr. Uta Kletzing. Frauen haben es bei Bürgermeisterwahlen noch immer schwerer bedingt durch männlich geprägte Klischees und stereotype Erwartungen. Sie erhalten Misstrauen, wo Männer Vertrauen bekommen. Dabei zählt nicht das Geschlecht, sondern wer fachlich und politisch am besten geeignet ist. Es ist Zeit, dass Kandidatinnen in Brandenburg die Chance bekommen zu zeigen, dass sie das Amt genauso gut ausüben können.

Die Führung einer Stadt beziehungsweise einer Gemeinde bedeutet große Verantwortung für Demokratie, Daseinsvorsorge und Lebensqualität – für die Kommune, für die Menschen. Diese Verantwortung können und sollten die Geschlechter gleichermaßen tragen. Kommunalverwaltung und Kommunalpolitik müssen die Bevölkerung in ihrer Vielfalt abbilden, appelliert Dr. Uta Kletzing. In Brandenburg gibt es aktuell etwa 18 Prozent hauptamtliche Bürgermeisterinnen. In den Kreistagen und Stadtverordnetenversammlungen sind es knapp 28 Prozent, in den Gemeindevertretungen der kreisangehörigen Kommunen etwa 26 Prozent ehrenamtliche Mandatsträgerinnen.

Bei den bevorstehenden Wahlen kandidieren insgesamt 27 Frauen und 84 Männer für ein Bürgermeisteramt. In 16 Kommunen steht genau eine Kandidatin zur Wahl, davon in 12 Kommunen gegen mehr als einen und bis zu sechs Gegenkandidaten. Etwa die Hälfte der 27 Kandidatinnen treten für Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Die Linke und SPD an, etwa die andere Hälfte sind Einzelwahlvorschläge oder Kandidatinnen von Wählergruppen. Eine Frau kandidiert – neben zwei Konkurrentinnen der SPD und der Linken – für die AfD in Oranienburg.

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