Einstieg in erneuerbare Energien & Schaffung neuer Arbeitsplätze
Deutschland, Großbritannien, die USA, Frankreich und die EU haben auf der CO26 Klimakonferenz in Glasgow eine neue Partnerschaft mit Südafrika angekündigt, um das Land bei der Energiewende zu unterstützen. Besonderer Fokus liegt auf dem Ausstieg aus der Kohleverbrennung zur Stromgewinnung.Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, muss die Weltgemeinschaft radikal umsteuern und Emissionen massiv reduzieren. Nötig ist eine weltweite Energiewende und dazu gehört der Kohleausstieg. Deutschland hat heute mit Südafrika als erstem Partnerland auf der Südhalbkugel den Ausstieg aus der Kohle bei der Energiegewinnung vereinbart – zusammen mit Großbritannien, der USA, Frankreich und der EU. Zurzeit stellt das Land seinen Strom fast zu 90% aus Kohle her. Bei den Ländern, die Kohle verstromen, liegt Südafrika weltweit auf Platz 6. Die Partnerschaft unterstützt die Dekarbonisierung der südafrikanischen Stromproduktion und den Einstieg in erneuerbare Energien sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Südafrika kann so auch eine globale Führungsrolle bei der sozial gerechten Energiewende übernehmen.“
Die neue Partnerschaft hat sich zum Ziel gesetzt, zusätzliche Mittel für technologische Innovationen, einschließlich grünem Wasserstoff, für Südafrika bereitzustellen. Finanziert wird dies durch den Klimainvestitionsfonds, um so auch weitere Mittel z.B. der multilateralen Banken und privaten Investitionen zu mobilisieren, sowie durch bilaterale Unterstützungsleistungen. Insgesamt sind über die nächsten fünf Jahre 8,5 Milliarden US-Dollar vorgesehen, ein Großteil davon als Kredite. Deutschland trägt hierzu knapp 700 Millionen Euro bei, davon 670 Millionen von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Das BMZ und das BMU unterstützen den Energie- und Klimasektor in Südafrika bereits seit vielen Jahren. Um den Kohleausstieg in Südafrika sozial verträglich zu gestalten, sind auch Investitionen in die soziale Infrastruktur, insbesondere für die heute noch über 90.000 Minenarbeiter, in die Berufsausbildung von Jugendlichen, in berufliche Möglichkeiten von Frauen, zur Förderung von klein- und mittelständischen Unternehmen sowie von Regionen als zukünftige Innovationsstandorte, z.B. für grünen Wasserstoff und elektrische Fahrzeuge, vorgesehen. Auch wird Deutschland die südafrikanischen Bergbauregionen bei der ökologischen Sanierung der Minenstandorte unterstützen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Glasgow kann eine neue Phase der internationalen Klima-Zusammenarbeit einleiten mit Schwerpunkt auf der konkreten Umsetzung. Die Partnerschaft mit Südafrika für eine sozial gerechte Energiewende kann dafür Maßstäbe setzen. Ein erfolgreicher Kohleausstieg in Südafrika hat das Potential, eine Blaupause für andere Regionen zu werden. Zentrale Elemente, die Deutschland unterstützen wird, sind die Abfederung der sozialen und ökologischen Auswirkungen des Strukturwandels in den Bergbauregionen und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für private Investoren für den Ausbau der erneuerbaren Energien“. |