Ideenreichtum sorgt für glanzvolle Stimmung

Schon im letzten Jahr war der Neujahrsempfang des Landkreises Oder-Spree etwas Besonderes: an einem neuen Ort, in einem sehr festlichen, dem Anlass entsprechenden Ambiente, mit geladenen Gästen und an einem anderen Tag, nämlich an einem Sonntag. Die Sichtweise und das Aufbrechen festgefahrener Rituale hatte zur Folge, dass zu diesem Empfang wirklich alle kamen, die sich dem Landkreis Oder-Spree eng verbunden fühlten. In diesem Jahr sollte das nicht anders sein – so hatte man sich das auf die Fahnen geschrieben. Nun ist aus dem Neujahrsempfang in diesem Jahr ein Bürgerempfang geworden, zu Ehren des 25. Geburtstag des Landkreises Oder-Spree. Bei der Fülle und Größe des Landkreises entschloss man sich, im Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Technischen Zentrum in Fürstenwalde diesen Tag gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern zu begehen. Man ist schon davon ausgegangen, dass viele Interessierte kommen würden, aber mit solch einem Ansturm hatte wohl niemand so richtig gerechnet. Das vorgesehene Parkareal fühlte sich im Sekundentakt, so dass alles, was eben ging, in Beschlag genommen wurde. Die Begrüßung übernahm der Traditionsspielmannszug EKO aus Eisenhüttenstadt, der die Gäste auf ihrem Weg begleitete. In der riesigen Halle angekommen, war die Überwältigung vom Innenleben groß, denn man hatte die Halle in regionales Flair getaucht und viele Akteure dafür gewinnen können, sich an diesem geschichtsträchtigen Ort zu präsentieren. Darüber hinaus waren auch die Nutzer der Halle, nämlich THW, Feuerwehr, Johanniter, DRK und der Landkreis mit viel Wissenswertem und Technik ein beliebter Anlaufpunkt.

Die Festrede zum 25.Geburtstag übernahm natürlich der Landrat und erinnerte exemplarisch an die außergewöhnlichen Herausforderungen in der 25-jährigen Entwicklung des Landkreises: die gravierenden Strukturanpassungen in der Gründungsphase, die „schicksalhafte Prüfung“ durch die Oderflut 1997, die Bewältigung des Flüchtlingsgeschehens im Jahr 2015 oder die Umsetzung der Arbeitsmarktreform Hartz IV. Hier fiel die Entscheidung, in Oder-Spree den Weg des ausschließlich kommunal getragenen Jobcenters zu wählen. „13 Jahre später kann genau auf diesem Feld mit der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit einer der größten Erfolge in der Geschichte des Landkreises verbucht werden“, bilanzierte Rolf Lindemann. Im Zusammenwirken mit heimischer Wirtschaft, den sozialen Trägern und vor allem den kreisangehörigen Kommunen sei es gelungen, die Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen deutlich zu reduzieren – von einst 25.000 Personen auf 9.500, erläuterte der Landrat. „Das ist immer noch zu viel, aber wir sind ja auch noch nicht am Ziel“, so Rolf Lindemann. Mit Blick auf das Jahr 2019 richtete der Landrat den Fokus auf die drei in diesem Jahr in Brandenburg anstehenden Wahlen. Er appellierte, „die Stimme – im tatsächlichen wie im übertragenen Sinne – nicht leichtfertig an diejenigen zu verschenken, die dieses Land und die mit ihm verbundene Lebensqualität madig machen und den Untergang beschwören, bisher aber keinen einzigen brauchbaren Gedanken beigetragen haben, wie sie die von ihnen als schrecklich beklagten Verhältnisse denn verändern wollen.“ Eine wichtige Wahlentscheidung stelle auch die zeitgleich mit der Kommunalwahl Ende Mai stattfindende Europawahl dar. „Wir sollten uns darauf besinnen, was wir an diesem friedlichen Europa haben“, sagte Rolf Lindemann und forderte zum regen Austausch auf: „Reden wir also miteinander, ringen wir weiter um die demokratisch besten Ansätze.“

Die Sympathiebekundungen der vielen Gäste über den gelungenen Bürgerempfang waren Balsam für die Seele der Organisatoren, die sich mächtig „reingehangen“ haben, um diesen Tag mit Bravour zu bestehen.

Der Bürgerempfang war super durchorganisiert, und so kam auch die kulturelle Note auf der Bühne nicht zu kurz. Mit dabei waren die „Golden Voices“, das Saxophonquartett der Musikschule Oder-Spree „Jutta Schlegel“ und das 1. Brandenburgische Garde-Blasmusikkorps Fürstenwalde. Die Landwirte und das Handwerk zeigten sich mit außergewöhnlichen Ideen, beispielsweise die Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH Buchholz, die ja bereits seit längerem mit der Direktmarketing-Strategie, im Besonderen mit den Milchtankstellen im Landkreis und in Brandenburg sowie Berlin für Furore sorgen. Sie hatte ähnlich einem Limonadenautomaten bei Festen daraus einen Milchautomaten gemacht. Diese tolle Idee könnte vielleicht zu bestimmten Anlässen das i-Tüpfelchen sein. Das Fürstenwalder Rathausbräu gehörte ebenfalls mit dazu und begeisterte mit frisch gebrautem Gerstensaft die Gäste traditionell und regional. Die Kulturbrennerei Streitberg, die mit feinsten Obstbrand punktete, sowie dem Hans Dampf in allen Gassen, „Kürbis Olli“, der es ebenfalls verstand, mit seinem Produkt Kürbis bei den Gästen toll anzukommen. Mit zu den Akteuren gehörten auch der Imkerverein Beeskow sowie der Landfrauenverein Oder-Spree, der mit köstlichen Kuchen aufwartete, und für das Herzhafte sorgten die Agrargenossenschaft Ranzig e.G. und der Kreisbauernverband Oder-Spree, um nur einige zu nennen. 

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