Historisches Treffen im Zeichen des Weimarer Dreiecks
Erstmals trafen sich Mitglieder aller sechs Freundschaftsgruppen des französischen und des polnischen Senats sowie des Bundesrates zu einem gemeinsamen Austausch. Im Mittelpunkt des Treffens im Bundesrat standen die europäische Sicherheits- und Energiepolitik sowie der Jugendaustausch zwischen den drei Staaten. Zum Abschluss der Arbeitssitzungen der Freundschaftsgruppen verabschiedeten die sechs Vorsitzenden eine Erklärung, in der sie gemeinsame Positionen zu den drei Diskussionsschwerpunkten zusammenfassten.
Die Freundschaftsgruppen betonen, dass die Zukunft Europas auf Verständigung und Vertrauen zwischen jungen Menschen aus Deutschland, Frankreich und Polen basiert und setzen sich für mehr Möglichkeiten zum interkulturellen Austausch ein. Der internationale Jugendaustausch solle intensiviert werden, um kulturelle Traditionen kennenzulernen und die europäische Integration zu stärken. Dabei seien insbesondere junge Stimmen in regionalen Partnerschaften und Jugendwerken zu fördern. Der frühzeitige Spracherwerb sei hierbei ein Schlüssel zur Verständigung und dauerhaften Partnerschaft.
Im Bereich der Energiepolitik sind sich die Freundschaftsgruppen über die Bedeutung einer resilienten, nachhaltigen und unabhängigen Energieversorgung für Europas Sicherheit und Wohlstand einig und setzen sich für eine verlässliche Versorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen ein, wobei sie ihre klimapolitische Verantwortung für nachkommende Generationen und ihre soziale Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern deutlich machen. Ein diversifizierter Energiemix könne genau diese Aspekte – Versorgungssicherheit, Umwelt- und Wirtschaftsschutz – verbinden. Gleichzeitig fordern sie eine verstärkte europäische Zusammenarbeit beim Ausbau erneuerbarer Energien, der Netzinfrastruktur und gemeinsamen Strategien für mehr Energieautonomie, wobei die Staaten des Weimarer Dreiecks eine Vorreiterrolle übernehmen sollten.
Neun französische Senatoren (u. a. Ronan Le Gleut und Valérie Boyer), zehn polnische Senatoren (angeführt von Beniamin Godyla und Kazimierz Ujazdowski) und acht Mitglieder des Bundesrats nahmen teil. Neben der Ministerpräsidentin des Saarlandes und Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Freundschaftsgruppe Anke Rehlinger waren auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer als Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gruppe sowie Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und die Regierungschefin Mecklenburg-Vorpommerns Manuela Schwesig in die Gespräche involviert.

