Ein Blick auf die Zukunft und wichtige Projekte

Der Neujahrsempfang der Stadt Fürstenwalde, der jedes Jahr unter einem bestimmten Motto wie beispielsweise Bildung oder Wirtschaft an einem anderen Ort stattfindet, wurde in diesem Jahr im Rathauscenter der Stadt Fürstenwalde ausgerichtet. In dem transparenten, gläsernen, halbrunden Gebäude, in dem einst Läden vieler verschiedener Stilrichtungen untergebracht waren, fand nun der Empfang statt. Alles stand unter dem Vorzeichen des „Handels“. Das Rund war für den festlichen Abend in klassischem Weiß gehalten, mit silbernen Tönen und farblichen Akzenten.

Dominierend war jedoch die wohl gewollte Transparenz nach außen – für einen Empfang eher ungewöhnlich. Für das ausgezeichnete Ambiente sowie die kulinarischen Verführungen des Buffets war der Event- und Cateringservice Daniel Behnke prädestiniert. Unter den geladenen Gästen war unteranderem der neue Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg Daniel Keller sowie Sascha Gehm Stellvertretend für den Landrat sowie die Direktkandidaten für den Bundestag im Wahlkreis 63 Désirée Schrade und Mathias Papendiek und weitere Würdenträger aus Politik und Wirtschaft der Stadt Fürstenwalde. Eingeladen ins Rathauscenter hatte Bürgermeister Mathias Rudolph. Der Einladung folgten allerdings nur sehr wenige, obwohl die Zusagen anfänglich vielversprechend waren.

Einst beherbergte das Rathauscenter zahlreiche Geschäfte, die in der florierenden Stadt ihr Auskommen fanden und ein breit gefächertes und vielfältiges Angebot für die Einwohner bereithielten – ohne dass diese weite Wege in Kauf nehmen mussten. Die Überlegung der damaligen Zeit, zwei Center zur Belebung des Stadtkerns zu schaffen, war eine visionäre Entscheidung, auch wenn es immer Kritikpunkte gab, wie etwa die Frage, ob man die Eisenbahnstraße und im weitesten Sinne die August-Bebel-Straße stärker hätte einbeziehen können.
Im Laufe der Jahre, insbesondere durch die Auswirkungen der Pandemie, hat sich jedoch das Kaufverhalten der Menschen grundlegend verändert. Dadurch stehen Einkaufsmeilen und ihre Geschäfte zunehmend vor der Herausforderung, Kundinnen und Kunden anzulocken. Dennoch gibt es Lichtblicke für die Zukunft – mit neuen Konzepten, die möglicherweise auch in anderen Städten Schule machen könnten. Transparenz ist dabei ein zentrales Stichwort. Eine effizient arbeitende Verwaltung bringt ebenfalls Vorteile für die Bürger. Schon bald wird in diesen Räumlichkeiten das Bürgerbüro der Stadt einziehen und für alle gut sichtbar agieren.
In seiner Neujahrsrede ließ der Bürgermeister das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren, in all seinen Facetten. Ein schwerer Entschluss war beispielsweise die Schließung des Hortes Sternschnuppe. Beängstigend empfand er die Berichterstattung, gepaart mit Desinformation, die der Wahrheit wohl nicht entsprach. Man habe jedoch mit viel Engagement eine Lösung zum Wohle der Kinder gefunden, die letztlich die Leidtragenden waren. Positiv zeigte er sich über die Neuregelungen für mehr Ordnung und ein besseres Miteinander. Mit der überarbeiteten Stadtordnung und einer neuen Straßenreinigungssatzung wurden wichtige Instrumente eingeführt, um Fürstenwalde schöner und sauberer zu machen.

Darüber hinaus freue man sich, einen neuen Ortsteil begrüßen zu dürfen: die Rauensche Ziegelei, die nun offiziell als Ortsteil der Stadt gilt.

Auch die „Weihnachtsmarkt Fürstenwalde“-Problematik wurde mit einbezogen. Man sei auf der einen Seite froh, es nicht mehr aus der Stadtschatulle finanzieren zu müssen und dafür auch nicht mehr eine ganze Abteilung der Stadtverwaltung mit der Organisation zu lähmen. Es in die Hände der freien Wirtschaft gegeben zu haben, sei eine richtige Entscheidung gewesen. Seinem Vernehmen nach habe es besser funktioniert als je zuvor – mit einem Kritikpunkt: Der Handel, dort müsse man nacharbeiten.

Mit dem neuen Jahr startet Fürstenwalde in die Umsetzungsphasen wichtiger Projekte. Ein zentrales Vorhaben ist der Neubau des Hortes „Abenteuerland“ an der Sonnengrundschule im Norden. Damit wird nach über 30 Jahren in einem Provisorium eine zukunftssichere Betreuung für Kinder ermöglicht. In den Winterferien gestalten Kinder und Jugendliche ihren Wunschhort spielerisch in Minecraft. Diese Ideen fließen in die Planungen ein, die im Sommer vorgestellt und im Herbst zur Vergabe an eine Baufirma vorbereitet werden.
Auch das Fahrradparkhaus soll Fahrt aufnehmen: Bereits im Februar werden Planungsvarianten präsentiert, der Bauantrag soll im Sommer gestellt werden, die Ausführungsplanung bis Herbst abgeschlossen sein. Ein weiteres Highlight ist die geplante Entwicklung der „Großen Freizeit“, eines außergewöhnlichen Outdoor-Aktivitätsparks in Fürstenwalde Nord. Mit der finalen Fördermittelbewilligung soll dieses Areal Schritt für Schritt zu einem Ort der Begegnung und Erholung werden. Für eine vollständige Umsetzung werden jedoch zusätzliche finanzielle Mittel benötigt, die durch Sponsoring realisiert werden könnten.

Die größten Veränderungen stehen mit der Entwicklung der Langen Straße und der Spreevorstadt bevor. Der Masterplan für die Spreevorstadt wurde Ende 2024 vorgestellt; 2025 soll Baurecht geschaffen werden. Hier entstehen neben den 500 Wohnungen an der Langen Straße weitere 900 Wohneinheiten für rund 3.500 Menschen. Geplant sind außerdem ein neuer Grundschulcampus mit Hort und Sporthalle sowie eine Kita, um das Wachstum kontrolliert und bedarfsgerecht zu gestalten. Mit diesen Projekten nimmt Fürstenwalde seine Entwicklung aktiv in die Hand. Neue Einwohner bringen Chancen: zusätzliche Finanzmittel, frische Ideen und eine Belebung der lokalen Gemeinschaft und Wirtschaft.

Seit 2005 verleiht die Stadt Fürstenwalde beim Neujahrsempfang den „Goldenen Raben“, eine von Werner Menzel gestaltete Bronzeplastik. Geehrt werden Bürger mit besonderen Verdiensten, die von der Stadtverordnetenversammlung ausgewählt werden. In diesem Jahr wurde Bernd Norkeweit diese Ehrung zuteil, für sein unermüdliches Eintreten für die Stadt und Gesellschaft von Fürstenwalde. Mit zahlreichen organisatorischen Unternehmungen über viele Jahre hinweg hat er sein Engagement eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und darüber hinaus vieles angeschoben und realisiert.

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