Alle drei nehmen Platz im Landtag
Der Brandenburger Landfrauenverband übergab heute im Seminaris Seehotel Potsdam die drei erstplatzierten Prachtstücke im traditionellen Erntekronenwettbewerb an Landtagspräsidentin Britta Stark, Ministerpräsident Dietmar Woidke und Agrarminister Jörg Vogelsänger.
Schon zur Parlamentssitzung am Mittwoch wurden die Siegerkrone aus Falkenberg (Oder-Spree) schmückend in den Plenarsaal gehängt.
„Dieses Meisterstück der Landfrauen wird uns Abgeordnete und die Besucher auch in dem schwierigen Erntejahr daran erinnern, dass Landwirtinnen und Landwirte unsere Lebensgrundlagen sichern“, sagte Britta Stark. „Landfrauen pflegen nicht nur traditionelles Handwerk: Sie beleben Dorfgemeinschaften mit ihren Ideen und Projekten, fördern das gesellschaftliche und kulturelle Leben im ländlichen Raum, entwickeln mit Frauen kreative und erfolgreiche Geschäftsmodelle, beispielsweise im Dienstleistungssektor oder im Naturtourismus. Dass Landfrauen sich auch als Bürgermeisterinnen und Gemeindevertreterinnen für eine lebendige Demokratie engagieren, freut mich und wertschätze ich sehr.“
Die zweitschönste Erntekrone aus Buchholz (Oder-Spree) wird in der Staatskanzlei aufgestellt. Dietmar Woidke sagte: „Die Erntekronen symbolisieren alljährlich die Leistung der Landwirte und Landfrauen. In den Kunstwerken steckt viel Arbeit und eine Menge Herzblut. Ein großes Dankeschön an alle, die bei der Gestaltung mitgeholfen haben – auch und gerade in diesem für die Landwirtschaft so schweren Jahr mit monatelanger Dürre und enormen Ernteausfällen. Für Brandenburg ist die Zukunft des ländlichen Raumes lebenswichtig.
Deshalb war es für die Landesregierung ganz klar: Wir lassen die Landwirte in dieser Situation nicht allein. Wir haben mit mindestens fünf Millionen Euro eine Sofortbeihilfe zur Verfügung gestellt, damit die Tiere Futter bekommen können. Beim angekündigten Bund-Länder-Programm ‚Dürrehilfe‘ für einen Schadensausgleich für existenzgefährdete Betriebe ist Brandenburg mit etwa 23 Millionen ab 2019 dabei. Ganz deutlich sage ich aber auch: Wir brauchen langfristige Lösungen wie die Einführung einer steuerbefreiten Risikoausgleichsrücklage.“
Die Erntekrone aus Luckaitz (Oberspreewald-Lausitz) belegte im Wettbewerb den dritten Platz und wurde an Agrarminister Jörg Vogelsänger überreicht. „Luckaitz zählt zu den absoluten Favoriten im Wettbewerb, nachdem sie in den letzten beiden Jahren sogar jeweils den ersten Platz belegen konnten. Die diesjährige Erntekrone wurde von fünf Frauen – unterstützt von ihren Familien – in kreativer und liebevoller Handarbeit hergestellt.
Und diese Krone ist wirklich etwas ganz Besonderes: Das Gestell wurde aus Haselnussästen gefertigt und für die Krone wurde eigens Lein angebaut. So verbinden sich hier in besonderer Weise Kunsthandwerk, Tradition und Regionalität. Ich danke unseren Landfrauen und unseren Landwirten nicht nur für dieses tolle Meisterstück, das in meinem Ministerium einen würdigen Platz erhalten wird, sondern insbesondere danke ich allen für die geleistete Arbeit. Von Ihrer Ausdauer und Leistungsfähigkeit lebt Brandenburgs Landwirtschaft“, betonte Vogelsänger.
Im 25. Erntekronenwettbewerb standen über 20 Bewerberinnen. Die Siegerkronen wurden traditionell auf dem Brandenburger Dorf- und Erntefest gewählt, das am 8. und 9. September in Neuzelle gefeiert wurde. Die Arbeit von bis zu 40 Landfrauenhänden und 100 Stunden braucht es, um das Getreide für eine Erntekrone zu ernten, vorzubereiten und zu verarbeiten.
Der 1992 gegründete, gemeinnützige Brandenburger Landfrauenverband e. V. mit rund 1.100 Mitgliedern ist Teil des Deutschen Landfrauenverbandes, des bundesweit größten nicht konfessionell gebundenen Frauennetzwerkes.