Am 6. Dezember 1993 ist der Landkreis Oder-Spree aus dem Kreis Beeskow, dem Kreis Eisenhüttenstadt-Land, dem Kreis Fürstenwalde und der bis dahin kreisfreien Stadt Eisenhüttenstadt hervorgegangen. Das Jubiläum der Kreisgründung wurde in der ersten Dezemberwoche mit einer Reihe von Aktivitäten begangen. Den Höhepunkt wird der Neujahrsempfang des Landkreises Oder-Spree bilden, der sich mit verändertem Format an eine breite Öffentlichkeit wendet. Landrat Rolf Lindemann lädt am Sonntag, den 6. Januar 2019, von 11 bis 16 Uhr zu einem für alle Bürgerinnen und Bürger offenen Empfang ein. Veranstaltungsort ist der flächenmäßig größte Standort der Kreisverwaltung Oder-Spree, das Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Technische Zentrum (FKTZ) in Fürstenwalde, Lise-Meitner-Straße 12. Weite Teile der Halle werden sich am ersten Sonntag des neuen Jahres in ein attraktives Schaufenster der Region verwandeln.
Kreistag würdigt 25-jährige Entwicklung von Oder-Spree
Broschüre: 25 Jahre Landkreis Oder-Spree
Zum Auftakt ihrer Sitzung am 6. Dezember haben die Kreistagsmitglieder die 25-jährige Entwicklung des Landkreises Oder-Spree gewürdigt. „Dieser Landkreis ist so vital wie nie – in seiner kulturellen, gemeinschaftsstiftenden Ausstrahlung, seiner wirtschaftlichen Wertschöpfung, aber auch was die technische Infrastruktur anbelangt, soweit sie in seiner Verantwortung liegt“, bilanzierte Landrat Rolf Lindemann in der Festrede vor den Kreistagsabgeordneten und Gästen, darunter der erste Landrat des Landkreises Oder-Spree, Dr. Jürgen Schröter, und die langjährige Vorsitzende des Kreistages, Lieselotte Fitzke.
Rolf Lindemann schilderte, es sei um den Aufbau einer sehr ambitionierten Verwaltungsorganisation gegangen, die nach den Vorgaben des Grundgesetzes, neben dem reinen Funktionsaspekt einer effektiven Aufgabenbewältigung, in erster Linie die Bürger durch Grundrechte und verfahrensmäßige Absicherungen gegen staatliche Willkür schützen sollte.
Es habe sich um rasante Umwälzungen gehandelt, die allen Beteiligten in der Kreisverwaltung, im Kreistag aber insbesondere in der Bürgerschaft eine enorme Lern- und Anpassungsleistung abverlangte. Der Landrat erinnerte daran, wie mit der Oderflut 1997 nicht nur eine bedrohliche Katastrophe gemeistert, sondern für die Bürger erlebbar wurde, „dass unser aller Gesellschaftsvertrag eben nicht nur die wirtschaftliche Freiheit, den Wettbewerb und die Konkurrenz festschreibt, sondern dass ihm auch ein tiefes sozialstaatliches Denken innewohnt.“
Arbeitslosigkeit und Leistungsabhängigkeit deutlich reduziert
„Es kann sicherlich als einer der größten Erfolge in unserem Landkreis verbucht werden, dass es im Zusammenwirken mit der heimischen Wirtschaft, den sozialen Trägern und vor allen Dingen auch den kreisangehörigen Kommunen über zehn Jahre gelungen ist, sowohl die Arbeitslosigkeit als auch die Leistungsabhängigkeit, die ursprünglich 25.000 Bürgerinnen und Bürger betraf, auf 9.500 abzusenken“, schätzte der Landrat ein. Ein greifbares Ergebnis der Arbeit des Landkreises sind die umgesetzten Bauvorhaben im Gesamtumfang von rund 300 Millionen Euro.
Unter anderem darüber informiert eine zum Jubiläum erstellte Kreisbroschüre. Die Basis für die gute Entwicklung von Oder-Spree bilde eine „solide und verantwortliche Haushaltswirtschaft“ des Landkreises, betonte Rolf Lindemann und umriss als zentrale Aufgaben der kommenden Jahre, sich den Fragen des demografischen Wandels und der Zukunft des ländlichen Raumes zu stellen.
Anerkennung für die Entwicklung des Landkreises gab es parteiübergreifend von Fraktionsvorsitzenden aus dem Kreistag. Monika Kilian (SPD) hob die Tätigkeit der Ehrenamtler bei der Bewältigung krisenhafter Situationen hervor und führte als Beispiele das Oderhochwasser 1997 oder die Aufnahme einer hohen Zahl geflüchteter Menschen im Jahr 2015 an. „Wir können stolz sein auf das Erreichte und auf den guten Zustand, in dem sich unser Landkreis befindet“, zog Rolf Hilke (CDU) Bilanz.
Er warb für einen fairen Umgang auch in der Zeit der 2019 anstehenden Wahlen im Land Brandenburg. „Das Zusammenwachsen der drei vormaligen Landkreise und der kreisfreien Stadt Eisenhüttenstadt war kein einfacher Prozess und ist auch heute noch nicht vollständig abgeschlossen“, resümierte Dr. Artur Pech (DIE LINKE) die ersten 25 Jahre der Entwicklung von Oder-Spree. Landrat Rolf Lindemann rief alle Bürger auf, Verantwortung auch über die eigenen persönlichen Interessen hinaus für das lokale Gemeinwesen zu übernehmen: „Die Wiege der Demokratie steht eben vor Ort in den Schulen, den Vereinen und Initiativen, in den Gemeindevertretungen und auch im Kreistag.“
Fotoausstellung in Beeskow – jetzt Lieblingsbild wählen
Hobbyfotografen haben dem Landkreis zu seinem Jubiläum ein besonderes Geschenk bereitet und sich mit ausdrucksstarken Aufnahmen am Fotowettbewerb „Land und Leute in Oder-Spree“ beteiligt. Die Jury hat aus rund 200 Einsendungen Motive für einen Postkartenkalender und Fotos für eine Ausstellung ausgewählt. Die Fotoausstellung wurde am 5. Dezember im Atrium der Kreisverwaltung in Beeskow eröffnet.
Jetzt sind alle Besucher aufgerufen, das Lieblingsfoto zu küren. 35 Fotos aus unterschiedlichen Regionen unseres Landkreises stehen zur Wahl. Die Abstimmung über das beliebteste Motiv läuft bis zum 28. Dezember. Die Fotografin oder der Fotograf des Bildes, das in der Publikumsgunst vorn liegt, wird auf dem Neujahrsempfang des Landkreises am 6. Januar 2019 in Fürstenwalde mit einem Sonderpreis geehrt.