Wenn es neben der Kreisstadt Beeskow einen Ort zu benennen gilt, in dem ich in diesem Jahr besonders häufig unterwegs war, dann ist es Neuzelle. Ein Anlass dafür war die Klostergründung vor 750 Jahren – ein außergewöhnliches Jubiläum, das mit einem großartigen Festjahr begangen wurde. Der damit verbundene Veranstaltungsreigen, einschließlich Landeserntefest, hat dem Landkreis Oder-Spree Aufmerksamkeit und Wertschätzung weit über die Kreisgrenzen hinaus eingebracht.

Gemessen an diesen 750 Jahren nehmen sich die 25 Jahre, auf die der Landkreis Oder-Spree am Jahresende 2018 zurückblicken kann, sicherlich überschaubar aus. Unser Landkreis ist salopp gesagt noch ein „junges Ding“, aber eines, das sich prächtig entwickelt hat. Dieser Landkreis ist so vital wie nie – in seiner kulturellen, gemeinschaftsstiftenden Ausstrahlung, seiner wirtschaftlichen Wertschöpfung, aber auch, was die technische Infrastruktur anbelangt. Im jetzt zu Ende gehenden Jahr haben wir dieser Erfolgsgeschichte neue Kapitel hinzugefügt.

Die offensichtlichsten sind unsere 2018 abgeschlossenen großen Investitionsprojekte. In Fürstenwalde hat die Kreisverwaltung zwei leider nicht genutzte Industriehallen mit zukunftsträchtigen Funktionen versehen. Kreisarchiv und Medienzentrum sowie das Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Technische Zentrum des Landkreises finden am neuen Standort beste Bedingungen. Eine andere Visitenkarte unseres Landkreises haben wir im Spätsommer in Erkner fertiggestellt, den Erweiterungsneubau am Carl-Bechstein-Gymnasium. Dieser Bildungsleuchtturm wirft ein weites Licht in unsere Region und entfaltet eine hohe Anziehungskraft. 

Ein kurzes Jahresresümee, wie Sie es hier lesen, kann längst nicht vollständig sein. Worauf ich aber den „Scheinwerfer“ richten möchte, das ist die beeindruckende Entwicklung im Kulturbereich. Die Burg Beeskow verfügt jetzt über ein vollständig saniertes Gebäudeensemble, das die Bürger Ende Mai als Kulturort zurückerobert haben. Das Musikmuseum hat dort ein tolles Domizil gefunden und es erweist sich mit seiner besonderen Sammlung als Publikumsliebling. Hoch in der Gunst von Besuchern stand das internationale Opernfestival Oper Oder-Spree. Die Veranstalter konnten Ende August ausverkaufte Aufführungen mit über 3.100 Zuschauern vermelden – ein Besucherrekord. Es sind aber bei Weitem nicht nur diese Aushängeschilder, die Kulturarbeit in unserem Landkreis prägen. Anerkennung verdienen genauso die engagierten Vereine, Gruppen und Initiativen, die nachhaltig zur kulturellen Belebung vor Ort beitragen. Rund 100 Projekte vom Filmfestival oder Kunstpleinair bis zum großen Dorfjubiläum hat der Landkreis aus Mitteln der Kulturförderung unterstützt.

Ermöglicht wird all das durch eine solide aufgestellte Haushaltswirtschaft des Landkreises. Wir leben hier in einem Landkreis, der seine Aufgabenwahrnehmung und die dafür erforderliche Finanzausstattung sowohl mit den Abgeordneten als auch mit den kreisangehörigen Kommunen gründlich bespricht. Wir verstehen uns als echter Teamplayer! Ohne ein gutes Miteinander von Kreis, Städten und Gemeinden bliebe Vieles auf der Strecke, von dem vorab die Rede war.  

In kaum einem Jahresrückblick fehlen wird diesmal die Erinnerung an einen wahrlich verrückten Sommer, der mit seiner extremen Hitze und Trockenheit Landwirte in enorme Bedrängnis gebracht und den bei der Brandbekämpfung aktiven Einsatzkräften unglaublich viel abverlangt hat. Ich habe das nicht vergessen und bin allen sehr dankbar, die vor Ort geholfen haben, die Vielzahl von Einsätzen zu bewältigen und bedrohliche Situationen abzuwenden. Es hat sich erwiesen, dass wir bei Gefahrenlagen auf ein verlässliches System zurückgreifen können, das unabhängig von den Kreisgrenzen agiert – und das letztlich auch mit widrigen Umständen klarkommt.  

Wir können stolz auf die Entwicklung von Oder-Spree sein und wollen gemeinsam mit all denen, die den Landkreis tragen und seine Entwicklung prägen, auf einem ereignisreichen Neujahrsempfang Schwung für neue Vorhaben sammeln. Sie sind dazu herzlich eingeladen! Kommen Sie am 6. Januar 2019, zwischen 11 und 16 Uhr in die Lise-Meitner-Straße nach Fürstenwalde in unser neues Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Technisches Zentrum, das sich an diesem Tag in ein vielseitiges Schaufenster unserer Region verwandeln wird. Dafür wollen regionale Erzeuger sowie Kulturschaffende mit ihren Präsentationen sorgen. Gemeinsam mit allen Akteuren freue ich mich darauf, Sie am ersten Sonntag im neuen Jahr beim Bürgerempfang des Landkreises begrüßen zu dürfen.

Doch erst einmal wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest, Glück, Gesundheit und von Herzen alles Gute im neuen Jahr! 

Ihr Landrat 
Rolf Lindemann

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