Es war nur eine Frage der Zeit

Gestern platzte in der Sitzung des Hauptausschusses der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Fürstenwalde, die im Übrigen online stattfand, kurz nach Beginn und nach Feststellung der Tagesordnung 18.45 Uhr eine nicht unwesentliche Nachricht in die Runde. Der 1. Beigeordnete der Stadt Fürstenwalde, Stefan Wichary, hatte beim Hauptausschussvorsitzenden Kai Hamacher um Rederecht gebeten. In diesem Zuge informierte er durch Einblendung des nachfolgenden Schreibens die Mitglieder des Hauptausschusses über die bevorstehende Möglichkeit einer Kündigung.

Sehr geehrte Damen und Herren Stadtverordnete,
sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Stephan Loge, der Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, hat mir am vergangenen Donnerstag mitgeteilt, dass er dem Kreistag Dahme-Spreewald vorschlagen wird, mich zum Beigeordneten des Landkreises Dahme-Spreewald zu wählen. Dem Beigeordneten obliegt die Leitung des dortigen Dezernates für Soziales, Jugend, Gesundheit, Kultur und Sport. Die Wahl des Beigeordneten soll in der Sitzung des Kreistages am 17. Februar 2021 stattfinden. Ich werde daher an einer zeitgleichen Sitzung dieses Hauptausschusses nicht teilnehmen können und bitte hierfür schon einmal um Verständnis. Da ich nur Wahlbeamter einer Kommune sein kann, müsste ich meine Tätigkeit als Erster Beigeordneter der Stadt Fürstenwalde/Spree im Fall eines Wechsels zum Landkreis Dahme-Spreewald beenden.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Stefan Wichary

Kommentar: Super Gau?
Jetzt ist er eingetreten – der GAU, der größte anzunehmende Unfall. Aber es war nur eine Frage der Zeit. Es hatte sich schon länger abgezeichnet, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Bürgermeister und seinem 1. Beigeordneten nicht zum Besten bestellt ist. Ja, Insider haben sogar von einem offenen Krieg gesprochen. Wie lange tut man sich so etwas an? Für Herrn Wichary war offensichtlich das Maß voll. Er hat sich um einen neuen Job gekümmert und es wundert nicht, dass er dabei offensichtlich erfolgreich war. Gestern hat er jedenfalls den Mitgliedern des Hauptausschusses und gleichzeitig dem Bürgermeister mitgeteilt, dass der Landrat des Landkreises Dahme Spreewald ihn zum neuen Beigeordneten vorschlagen wird und wenn die Abgeordneten einen fähigen Verantwortungsträger suchen, dann besteht an der Wahl auch kein Zweifel. Für Fürstenwalde bedeutet dies, ein weiterer Fachmann, der in den vergangenen Jahren den Laden am Laufen gehalten hat, verlässt die Verwaltung. Was kommt jetzt – gehen die Lichter nun endgültig aus oder gelingt es dem Bürgermeister einen weiteren „Freund“ unterzubringen. Obwohl dies ja nicht immer klappt, siehe Werkleiter Schwapp.

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