Einheitliche brandenburgische Markenzeichen
Die regionale Herkunft von Lebensmitteln ist das zweitwichtigste Kaufkriterium für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Die große Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln in der Region Berlin-Brandenburg übersteigt derzeit jedoch das Angebot. Wie eine Große Anfrage von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ergeben hat, ist der Eigenversorgungsgrad mit regionalen Lebensmitteln insbesondere bei Obst und Gemüse derzeit gering. Dem will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen entgegenwirken und setzt sich unter anderem dafür ein, dass der Anteil regionaler Lebensmittel in Kantinen der öffentlichen Hand und bei Caterern von Freien Trägern, z.B. den Versorgern von Kitas, Krippen, Schulen und Seniorenheimen, erhöht wird. Daher hat sie gemeinsam mit der CDU-Fraktion einen entsprechenden Antrag eingebracht. Dieser wurde von SPD und Linke jedoch abgelehnt.
Für die ländlichen Regionen ergeben sich große Chancen, neue Wirtschaftskreisläufe und Wertschöpfungsketten und neue kleine und mittlere Betriebe zu schaffen. Regionale Produkte haben darüber hinaus den Vorteil, durch kurze Transportwege das Klima zu schonen und den Ressourcenverbrauch zu senken. Wie eine große Anfrage ergeben hat, wurde in den vergangenen Jahren in Brandenburg lediglich der Spargel- und Kürbisanbau ausgeweitet. Bei vielen anderen Gemüsearten sieht die Bilanz düster aus. Bei Gurken, Kohl, Spinat und Bohnen sind deutliche Einbrüche zu verzeichnen. Bio-Gemüse wird landesweit lediglich auf 380 Hektar angebaut. Brandenburg verfolge bei der Förderung der regionalen Lebensmittelproduktion zwar schon einige gute Ansätze.
Es gebe zum Beispiel das Cluster Ernährungswirtschaft, Pro Agro und die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau. Auch existierten zahlreiche Fördermöglichkeiten wie zum Beispiel Beratungen durch die Wirtschaftsförderung Brandenburg, die Möglichkeit einer einzelbetrieblichen Förderung, die Förderung umweltgerechter landwirtschaftlicher Produktionsverfahren und zur Erhaltung der Kulturlandschaft sowie zur Marktstrukturverbesserung. Dennoch zeigen die bisherigen Fördermöglichkeiten zu wenig Wirkung. Daher ist es wichtig, sämtliche Förderprogramme im Bereich Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung regionaler Produkte auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und ggf. überarbeitet werden.
Im Antrag hat man zudem die Einführung einer zertifizierten Regionalkennzeichnung für Brandenburger Produkte („Made in Brandenburg“) gefordert. Viele andere Bundesländer verfügen bereits über eigene Qualitätsprogramme für regionale Produkte. So hat Bayern das Programm „Garantierte Herkunft aus Bayern“ ins Leben gerufen, um das Vertrauen der VerbraucherInnen in regional erzeugte Nahrungsmittel zu stärken.