Bund fordert nachhaltigen Umgang mit dem Wirtschaftswachstum
Die Landesregierung möchte die Wirtschaft Brandenburgs klimaneutral ausrichten. Als Beispiel nennt sie hierfür in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zahlreiche Investitionen für die Energiewende und die Mobilität. Der Aspekt der Neuversiegelung für Industriebauten wird aber immer noch vernachlässigt. „Eine nachhaltige Industrieentwicklung wird nicht allein dadurch definiert, was in einer Fabrik produziert wird. Vielmehr geht es auch darum, wie und wo produziert wird“, so Carsten Preuß, Landesvorsitzender des Bund Brandenburg. Nach wie vor gibt es kein nachhaltiges Flächenmanagement, das das Bauen immer neuer Gewerbe- und Industriegebiete auf der grünen Wiese unterbindet. Zum nachhaltigen Schutz und zur Wiederherstellung von Bodenfunktionen gilt es daher vorrangig, Neuversiegelungen zu vermeiden, um dem zunehmenden Flächenverbrauch entgegen zu treten. Davon ist Brandenburg noch weit entfernt. So ist zwischen 2000 und 2018 die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Brandenburg um 16,6 Prozent gewachsen. Das sind im Schnitt 6,1 Hektar pro Tag (Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg). In der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg von 2014 heißt es zum Flächenverbrauch: „Nachhaltiges Bauen zielt darauf ab, den Flächenverbrauch zu reduzieren und nachhaltige Siedlungsstrukturen zu schaffen. Durch das Zusammenwirken von ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Kriterien soll der Ressourcenverbrauch reduziert werden. Durch ein Gesamtkonzept wird ein Beitrag zur Bewahrung der Umwelt sowie zur Optimierung der ökonomischen Potenziale eines Gebäudes geleistet. Dieses Gesamtkonzept lässt auf sich warten so Carsten Preuß. Nach wie vor dominieren im Speckgürtel riesige Verteilzentren, bei denen nicht einmal das Dachflächenpotential für Photovoltaikanlagen genutzt wird. Da sind sogar die Landwirte mit Photovoltaikanlagen auf ihren Stallanlagen weiter.“
Am Beispiel Tesla zeigt sich, dass es weder eine nachhaltige Verkehrslösung gibt, noch einen nachhaltigen Umgang mit dem Grundwasser. Derzeit ist lediglich geplant, dass von den 40.000 Beschäftigten in einer möglichen vierten Ausbaustufe 10.000 Beschäftigte mit der Bahn pendeln. Zwar können die 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser für die erste Ausbaustufe noch bereitgestellt werden, aber für die weiteren Ausbaustufen wird die Grundwasserversorgung zum Problem. „Mit einer solchen Wirtschaftspolitik werden nicht Gewerbeflächen zu Goldstaub, wie Minister Steinbach am vergangenen Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums sagte, sondern das Grundwasser“, gibt Carsten Preuß zu bedenken. |