Feierliche Zeremonie in Briesen
„Wenn Ihr schnell sein wollt, geht allein.
Wenn Ihr weit kommen wollt, geht zusammen“.
Mit dieser Weisheit bekräftigten Bürgermeisterin Renate Wels und Amtsdirektorin Marlen Rost ihren Zusammenschluss der Gemeinde Steinhöfel in das Amt Odervorland. In einer Feierstunde in der Aula der Grundschule „Martin Andersen Nexö“ in Briesen wurde die Zeremonie, bei der der Innenminister des Landes Brandenburg Karl-Heinz Schröter die Urkunde übergab, besiegelt.
Auszüge aus der Rede der Amtsdirektorin Marlen Rost:
Worin besteht die Sinnhaftigkeit, Verwaltungen in unseren Größenordnungen zusammen zu legen?
Prägnant sind die Antworten im Rubrum unserer Vereinbarung:
In der Überzeugung mit der Institution des Amtes ein bewährtes Modell der Gestaltung kommunaler Selbstverwaltung von Gemeinden im ländlichen Raum zu haben…heißt es dort: Wir sind ohne Zweifel „ländlicher Raum“. Das Selbstverwaltungsrecht jeder einzelnen Gemeinde ist im Grundgesetz verankert und zentrale Befugnis. Unsere Landesregierung hat im September den Startschuss für zwei weitere Modelle gegeben – die Mitverwaltung und die Verbandsgemeinde. Gleichwohl möchten wir aus heutiger Sicht an diesem erprobten Modell des Amtes festhalten.
Und weiter heißt es:
Getragen von dem Willen, die Leistungskraft der in den letzten 26 Jahren entstandenen, bürgernahen Amtsverwaltung zu erhalten und zu stärken und in dem Bestreben die Zukunftsfähigkeit und Effizienz der Amtsverwaltung langfristig zu sichern und die Verwaltungskraft zu steigern. Schauen wir in die Zukunft! Durch den Zusammenschluss werden wir von 17 Verwaltungseinheiten im Landkreis Oder-Spree die fünftgrößte Verwaltung sein. Arbeitsplätze sichern und für die Bürger vor Ort Ansprechpartner zu sein – sind unter anderem zwei wichtige Aspekte für uns. Die Freiwilligkeit dieser Entscheidung sei explizit genannt. Viele Kommunen im Land möchten ja an Altbewährtem festhalten. Bloß keine Veränderungen. An dieser Stelle möchte ich unseren Gemeindevertreter und Bundestagsabgeordneten Herrn Martin Patzelt zitieren. Er sagte mal zu mir, Frau Rost, wenn man den Status quo erhalten möchte, muss man Veränderungen in Kauf nehmen!
Denn, um es mit den alten Römern zu sagen: Variatio delectat – Abwechslung erfreut! Das dachten sich nicht nur die alten Römer, das dachte sich vermutlich auch unsere Landtagsabgeordnete Frau Elisabeth Alter. Sie hat uns bei diesem Prozess Türen geöffnet und war immer an unserer Seite – herzlichen Dank dafür! Das Ministerium des Innern und für Kommunales hat uns bestärkt in unserer Entscheidung und beratend fungiert. Insbesondere Frau Staatssekretärin Katrin Lange und Leiter der Kommunalen Beratungsstelle, Herr Scharf, seien hier genannt.
Sie, liebe Gemeindevertreter, sind unsere politischen Kräfte. Sie wissen, dass ich es da genauso halte – wie unser Landrat Herr Lindemann – WIR sehen uns als IHR Dienstleister. Ich möchte Sie ermutigen uns zu fordern, dabei aber im gemeinsamen Miteinander respektvoll umzugehen. Das Jahr 2019 heißt gerade für Sie – sich auf die Kommunalwahlen vorzubereiten. Ich wünsche Ihnen allen einen fairen Wahlkampf. Alle vier Gemeindevertretungen haben mehrheitlich den Beitritt befürwortet. Schon aus diesem Grunde können wir zu Recht stolz auf unsere Gemeinden sein.
Die Gemeinde Steinhöfel – bisher eigenständige Gemeinde – wird ab dem 1. Januar 2019 dem Amt Odervorland beitreten. Mithin verwaltet das Amt Odervorland dann vier Gemeinden mit gut 10.000 Einwohnern, 22 Ortsteilen, 18 Freiwillige Feuerwehren, 8 Kitas, 2 Grundschulen. Zunächst wird an zwei Standorten in drei Häusern gearbeitet. Der gemeinsame Verwaltungssitz für alle Mitarbeiter soll in Briesen sein, in Steinhöfel wird es darüber hinaus eine Außenstelle geben.