Briesen sackt in der Landesklasse die Punkte ein
Fußball ist Fußball, ob bei Wind, Regen und 35 Grad im Schatten oder bei Minus 4 Grad und Schnee in der Sonne. Am Samstag in der Landesklasse Ost gab es ein Debakel sondergleichen. Der FV Blau-Weiß Briesen empfing den SV Blau-Weiß Dahlewitz im Siegmund Balzer Stadium zur Partie um 13 Uhr. Die Spielfeldumrandungen waren wie gewohnt sorgfältig geräumt, sodass jeder Spieler die Abgrenzung durchaus erkennen konnte. Das Schiedsrichter-Gespann um Jonas Schlodder befand den Platz für spielbar, damit waren die Voraussetzungen geschaffen, um ein gepflegtes Spiel sehen zu können. Zumal es in der Region das einzige war, was die Fangemeinde überhaupt fußballtechnisch zu Gesicht bekommen hätte. Dann, so war offiziell zu erfahren, sei der Trainer des SV Blau-Weiß Dahlewitz an den Schiedsrichter herangetreten und habe geäußert, dass die Mannschaft nicht antreten würde, da die Verletzungsgefahr zu hoch und sie zu vielen Risiken auf dem Platz ausgesetzt seien. Und dies, obwohl der Platz doch recht weich wirkte und Briesen diese Herausforderung gern angenommen hätte. Trainer der Briesener, Ronny Pesch, war genau wie die Mannschaft ganz schön baff, denn damit hatte man nicht gerechnet. Da drängten sich auch Fragen auf, wie beispielsweise: Warum fährt man bei diesen Temperaturen 65 Kilometer zum Auswärtsspiel, obwohl man sicher sein kann, dass der Platz womöglich nicht bespielbar sein wird. Oder: Warum hat Dahlewitz sich nicht mit Briesen verständigt und rechtzeitig abgesagt. Alles Fragen, die nun keine Rolle mehr spielen. Was “Nicht angetreten” bedeutet, wissen alle: 3 Punkte ohne Anstrengung und 2 Tore gratis. Der FV Blau-Weiß Briesen, sie waren ja immerhin angetreten, nutzte die Gelegenheit und zeigte Fans, Freunden und Gästen in einem 60-Minuten-Spiel, was gegangen wäre, wenn die Gäste gekonnt hätten. In dem Atemzug kam gleich noch die Stabilität des Kaders bei Briesen ins Gespräch. So sei das Team, so war von Ronny Pesch zu hören, mittlerweile gut zusammengewachsen. Anfänglich waren viele geneigt, dem keine Zukunft zu geben. Dass dies jetzt das Gegenteil ist, liegt an der Konstellation der Mannschaft. Sie wachsen aneinander, können sich besser einschätzen und spielen einen überaus guten, kameradschaftlichen Fußball. Der derzeitige Stand zeigt klar, wohin die Reise geht.