Downhill-Rennfahrer Robert Blacha
Gestern haben wir noch über Fotos von der Kreismeisterschaft im Tischtennis verhandelt, und heute steht er bereits zum Interview am Sportplatz der SG Rauen – in voller Ausrüstung. Es hatte sich herausgestellt, dass Robert Blacha nicht nur Tischtennis spielt, sondern gern auch Marathon läuft, im Kraftsport aktiv ist und auch eine etwas gefährlicheren Sportart seine Aufmerksamkeit schenkt.
Alles begann in der Zeit der Pandemie. Zusammen mit Freunden und ihren Bikes baute er eine überschaubare Strecke nahe der Schule in Rauen und brach dort seine ersten Rekorde. Ganz ungefährlich ist das nicht – Stürze und einige Krankenhausaufenthalte waren die Folge. Aber aufgeben? Das kommt für ihn nicht in Frage.
Allerdings hält ein normales Fahrrad nicht viel aus – das wusste er bereits, denn er hatte ein Praktikum bei den Radprofis in Fürstenwalde gemacht und kannte die Grenzen der Stabilität. Nachdem der erste Rahmen gebrochen war, musste etwas Stabileres her. Robert hatte sich bereits informiert und wusste: Um auf Singletrails, schmalen unbefestigten Wegen oder grobschottrigem Untergrund zu fahren, braucht man ein „Fully“. Fully steht für Full-Suspension-Mountainbike, was bedeutet, dass das Fahrrad sowohl vorne als auch hinten über eine Federung verfügt. Mit einer Federgabel vorne und einem Hinterbaudämpfer hinten hat man in unwegsamem Gelände eine bessere Bodenhaftung – und mit der richtigen Bereifung kann es losgehen. Vor jedem Rennen stellt er sein Mountainbike passend zum Schwierigkeitsgrad der Strecke ein. Für dieses Bike hat er sein Sparschwein geplündert und in sein neues Mountainbike investiert. Das heutige Rad ist eines von vielen und ein echtes Hightech-Fahrrad geworden. Natürlich hat er alles, soweit möglich, selbst gebaut und mit zahlreichen spezifischen Modifikationen versehen. Und die Steigerung sind nun Downhill-Rennen. Der Kick dabei ist, eine speziell angelegte, ausschließlich bergab führende Strecke so schnell wie möglich nur mit dem Fahrrad hinunterzufahren – und das mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h. Das Sicherheitsbewusstsein spielt dabei natürlich eine wesentliche Rolle, so Robert. Er hat sich alles zugelegt, was es im Radsport an sicherheitsrelevanter Ausrüstung gibt. Zum Interview hatte er nur ein paar Teile dabei, aber er versichert: Im Rennen sehe er „fast wie ein Michelin-Männchen“ aus, witzelt er. In den Rauener Bergen fährt er auf ausgewiesenen Strecken und versucht, sich ständig weiterzuentwickeln. Er nutzt jede freie Minute, die ihm neben den schulischen Herausforderungen der 12. Klasse am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Fürstenwalde bleibt. Außerdem möchte er später seine sportlichen Interessen weiterverfolgen und Sportmedizin studieren. In Deutschland ist der Sport schon ziemlich weit entwickelt, und die Strecken sind anspruchsvoll – aber in Österreich, Frankreich oder Tschechien sind die Herausforderungen noch größer und machen umso mehr Spaß.