Grünheider SV verliert letztes Spiel des Jahres
Die Handball-Männer des Grünheider SV I mussten am Samstagabend, 17. Dezember, im letzten Spiel des Jahres eine deutliche Auswärtsniederlage hinnehmen. Am 15. Spieltag der Oberliga Ostsee-Spree verlor das ersatzgeschwächt angetretene Team um Chefcoach Axel Both vor rund 240 Zuschauern in der Sporthalle der JVA beim Tabellennachbarn SV 63 Brandenburg-West mit 28:35 (12:17). Die Grünheider bleiben mit jetzt 12:18 Punkten Zehnter in der 14er Staffel, die Brandenburger mit 9:21 Zählern Elfter.
Unterstützung aus der Grünheider Zweiten
Da viele Spieler verletzungs- oder krankheitsbedingt in Brandenburg nicht auflaufen konnten, sprangen drei Akteure von der zweiten Mannschaft des GSV (Verbandsliga Nord) ein. Während Thomas Fitzke vor rund zehn Jahren schon mal in der Oberliga spielte, feierte Johannes Kühn seine Premiere in der vierten Liga und warf dabei vier Tore. Max-Peter Franz, Sektionsleiter Handball beim GSV, saß anstelle von Co-Trainer Dirk Köhler auf der Bank. Dort nahmen auch Torwart Hendryk Büttner (Nasenbruch), Georgios Chrysos (Knieverletzung) und der derzeit beste GSV-Werfer Florian Folger (106 Tore) Platz, die alle drei nicht spielen konnten. „Ich hatte mir schon vor gut einer Woche die Kapsel am rechten Daumen verletzt. Da in Brandenburg ohne Kleber gespielt wird, konnte ich das nicht übertünchen und musste passen“, erklärt Rückraumspieler Florian Folger. Und Axel Both fügte hinzu: „Es waren schon nicht so gute Vorzeichen für uns. Auf jeden Fall großen Dank an die Spieler aus der Zweiten, die uns super geholfen haben.“
Johannes Kühn: „Ich habe mein Möglichstes getan“
Sichtlich Spaß an seiner Oberliga-Premiere hatte Johannes Kühn vom GSV II. „Das Ergebnis war leider nicht so prickelnd und wohl auch etwas zu hoch. Doch ich habe mein Möglichstes getan, auch wenn ich als Mittespieler diesmal auf der halblinken Position ranmusste. Ich bin ja mit der Mannschaft nicht eingespielt und habe versucht, das zu machen, was Adrian Theden mir vorher gesagt hat“, berichtet Johannes Kühn, der es auch als selbstverständlich ansieht, in der Ersten auszuhelfen, wenn Not am Mann ist. Zwei Klassen höher zu spielen, „war allerdings auch sehr anstrengend, das ist nicht meine Geschwindigkeit. Trotzdem war es eine gute Erfahrung für mich und es hat Spaß gemacht, auch mal vor einer vollen Halle zu spielen“, sagt der Rückraumspieler, der vor rund 20 Jahren in der Grundschule in Grünheide mit dem Handball angefangen hat.
GSV-Löwen nur einmal in Führung
Fast bis Mitte der ersten Halbzeit konnten die Grünheider die Partie noch ausgeglichen gestalten, führten beim 4:3 (8. Minute) allerdings das einzige Mal in den 60 Minuten. Nach dem 5:5 (11.) zogen die Gastgeber, bei denen auch der ehemalige Grünheider Sebastian Ackermann wieder dabei war, auf 9:5 davon. Das war schon eine gewisse Vorentscheidung, obwohl die GSV-Löwen im zweiten Abschnitt noch mal herankommen sollten – beim 21:24 in der 45. Minute sogar bis auf drei Tore. Doch als der Rückstand in der 52. Minute wieder sieben Treffer betrug (23:30), zeichnete sich die Niederlage bereits klar ab. Für die Gäste aus Grünheide war diesmal nichts zu holen, auch sehr zu Enttäuschung der rund 20 mitgereisten Fans, die die Männer von der Löcknitz wieder lautstark bis zum Ende unterstützt haben.
Axel Both: „Haben uns im Angriff schwergetan“
„Glückwunsch an die Brandenburger. Wir haben uns im Angriff schwergetan und konnten unsere herausgespielten Chancen oder Konter nicht nutzen. Die Deckung hat gut gestanden. Mitte der zweiten Halbzeit haben wir noch einmal etwas Mut gefasst, konzentrierter gespielt, doch danach auch wieder Hundertprozentige vergeben und viele technisch Fehler gemacht. Die Niederlage hätte trotz der misslichen Ausgangslage mit nur zwei aktiven Auswechselspielern nicht so hoch ausfallen müssen“, sagt Axel Both. „Doch wir wollten auf jeden Fall spielen, um nicht lange nach einem Nachholtermin suchen zu müssen.“ Brandenburgs Cheftrainer Sven Schößler war dagegen sehr zufrieden: „Ein rundum gutes Spiel von uns. Wir haben die Grünheider in der zweiten Halbzeit noch mal ein bisschen zurückgeholt. Als sie mit vier Toren wieder dran waren, musste ich reagieren und eine Auszeit nehmen. Danach ging es wieder. Vielleicht haben wir auch die ein oder andere Alternative mehr gehabt. Glückwunsch an mein Team, dass sich nach einem guten Spiel endlich mal belohnt hat. Für uns ganz überlebenswichtige Punkte.“
Nach Weihnachten Umkleidekabinen streichen, 14. Januar Heimspiel
Für die GSV-Löwen steht das nächste Punktspiel am 14. Januar 2023, um 18.30 Uhr, daheim gegen den Bad Doberaner SV 90 an. Davor haben sie allerdings noch einen Auftritt der anderen Art in der Löcknitzhalle, denn zwischen Weihnachten und Silvester will die Mannschaft bei einem Arbeitseinsatz dort alle Umkleidekabinen streichen. „Wir wollen damit den gesamten Verein unterstützen“, erklärt Dirk Köhler. „Bis dahin wünschen die Mannschaft sowie das Trainer- und Betreuer-Team allen Handballerinnen und Handballern, den treuen Fans und den Zuschauern frohe Weihnachten.“
Der Grünheider SV I spielte in der Sporthalle der JVA mit: Robin Menz, Joshua Hiller– Justin Kranzusch 2, Adrian Theden 1, Thomas Fitzke, Marco Leupert 6, Johannes Kühn 4, Marius Becker 2, Georgios Chrysos, Marc Schmitz 5, Tom Griebsch 8/4
Schiedsrichterinnen: Kerstin Pohlmann, Karolin Sense – Siebenmeter: SVBW 4/3, GSV 4/4 – 2-min-Strafen: SVBW 4, GSV 3
Text Fotos und Videos: © Roland Hanke