Grünheider SV I trennt sich im Heimspiel Unentschieden
Das war nichts für schwache Nerven! Gemeint ist das Heimspiel der Handball-Männer des Grünheider SV I am Samstag, den 22. Oktober, in der Oberliga Ostsee-Spree gegen die SG Uni Greifswald/Loitz, die als Tabellen-Sechster der vierten Liga in die Löcknitzhalle gekommen war. Und vor allem in den letzten zwei Minuten der Partie vor rund 120 Zuschauern knisterte es nur so vor Spannung. Nachdem die GSV-Löwen um Chefcoach Axel Both und Co-Trainer Dirk Köhler in der zweiten Halbzeit nach dem Ausgleich zum 12:12 (31.) meist leicht vorn gelegen hatten, konnten die Gäste aus dem Norden zum 22:22 erneut ausgleichen – da waren 58:08 Minuten gespielt. Als dann Florian Folger die Grünheider wieder nach vorn brachte mit dem 23:22, zeigte die Uhr noch 35 Sekunden Spielzeit an. 20 Sekunden danach folgten der Gäste-Ausgleich, eine Auszeit der Gastgeber und anschließender Ballbesitz. In den verbleibenden 15 Sekunden warfen GSV-Spieler noch dreimal aufs Greifswalder Tor, doch der Ball zappelte nicht mehr im Netz.
Florian Fink: „Am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden“
Somit gab es das zweite Saison-Remis der Grünheider, die am 1. Spieltag schon bei Meisterschafts-Mitfavorit Bad Doberaner SV am 3. September in letzter Minute ein 29:29 erkämpft hatten. Dazu gab es einen Sieg am „grünen Tisch“, weil der VfL Tegel Anfang Oktober nicht in Grünheide angetreten war, sowie vier, meist knappe Niederlagen. Nach dem siebten Punktspiel ist der Grünheider SV, der mit Linksaußen Marco Leupert einen frisch verpflichteten Neuzugang in seinen Reihen hatte, mit 4:10 Zählern Elfter unter den 14 Teams, die SG Uni Greifswald/Loitz (6:6) nach jeweils zwei Siegen, Unentschieden und Niederlagen Oberliga-Siebter. „Wir stehen nicht da, wo wir stehen wollen“, sagte Halbrechts-Spieler Florian Fink von der SG Uni. „Unser Anspruch ist es, jedes Spiel gewinnen zu wollen“, sagt der gebürtige Eberswalder, der 2016/17 auch eine Saison in Grünheide spielte und jetzt seit knapp vier in Greifswald aktiv ist. „Am Ende war es gegen den GSV ein leistungsgerechtes Unentschieden in einem guten Spiel, trotzdem hatten wir uns mehr ausgerechnet.“
GSV-Coach Axel Both: „Ein ehrlich erkämpfter Punkt“
„In den letzten Sekunden des Spiels hatten wir den Sieg noch in der Hand, aber wohl ein bisschen Angst vor der eigenen Courage. Trotzdem bin ich zufrieden, weil wir gut gefightet haben. Es war ein ehrlich erkämpfter Punkt“, erklärt GSV-Chefcoach Axel Both. Vor allem die Deckung habe in dem sehr ausgeglichen Spiel gegen eine gute Mannschaft prima gestanden. Im Spiel über außen müsse die Mannschaft noch weiter anziehen. GSV-Kapitän Tom Griebsch sieht das ähnlich: „Ich sehe das Spiel mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zum Schluss hätten wir gewinnen können, doch in der ersten Halbzeit haben wir auch schon drei Toren hinten gelegen und uns wieder herangekämpft. Ein gerechtes Unentschieden.“ Ein Extra-Lob verteilte Co-Trainer Dirk Köhler: „Torwart Robin Menz rettete uns mit einer ganz starken Leistung die zweite Halbzeit – über 50 Prozent Quote mit 14 gehaltenen Bällen“, sagt er. „Am Ende haben wir uns allerdings nur halb belohnt. Aber wir haben gesehen, dass es geht und wir gegen eine solch hochkarätig besetzte Mannschaft mithalten oder sogar gewinnen können.“
Alloheim-Spende als Motivation für Spiel am Samstag beim TSV Rudow
Eine gute Nachricht gab es kurz vor dem Oberliga-Spiel, als Fördervereins-Chef Uwe Manohr für die Handballerinnen und Handballer des GSV eine Spende von 650 Euro vom Alloheim Senioren-Residenz „Haus am Peetzsee“ bekam, die von Julia Riedel-Uschmann unter dem Beifall der Fans überreicht wurde. „Wir freuen uns, den Handball in Grünheide unterstützen zu können“, sagte sie. Die GSV-Männer spielen am kommenden Samstag, 29. Oktober, beim TSV Rudow (13./3:9). Los gehen soll es um 17.00 Uhr in der Sporthalle Michael-Ende-Grundschule (Neuhofer Straße 41 in 12355 Berlin). „Für uns ist es wichtig, in Rudow nachzulegen und endlich den ersten vollen Erfolg auf der Platte zu holen“, erklärt Axel Both.
Der Grünheider SV I spielte in der Löcknitzhalle mit:
Hendryk Büttner, Robin Menz, Joshua Hiller – Justin Kranzusch, Oliver Heine 1, Florian Folger 5, Adrian Theden 1, Marc Schmitz 3, Marco Leupert, Thorge Breitzmann, Marius Becker 1, Georgis Chrysos 3, Matias Cabrales 2, Tom Griebsch 7/6
Schiedsrichter: Maik Lehmann, Martin Prokof –
Siebenmeter: GSV 7/6, SGU 5/4 – 2-min-Strafen: GSV 3, SGU 5
Videos & Text Roland Hanke