Nennungsrekord im Comer Group International 48. Oleander-Rennen
Mit dem besten Nennungsergebnis seiner Geschichte schloss am Dienstag das 48. Comer Group International Oleander-Rennen, Deutschlands wichtigstes Galopprennen für Langstrecken-Spezialisten, am 12. Mai in Berlin-Hoppegarten. Über 3.200 Meter gibt es 100.000 EUR an Preisgeldern zu verdienen. 39 Pferde aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland und Norwegen wurden gemeldet. Besonders im Fokus steht der irische Spitzentrainer Willie Mullins, der gleich elf seiner Pferde für das Rennen engagierte.
Allerdings bietet das von der irischen Comer Group unterstützte Rennen in diesem Jahr ganz besondere Anreize. Der Sieger erhält eine kostenlose Startberechtigung im Belmont Gold Cup Invitational, einem 400.000 Dollar-Rennen am 7. Juni in Belmont Park/New York. Die drei Erstplatzierten können umsonst im Irish St. Leger am 15. September auf der Rennbahn Curragh laufen. Und erstmals gehört das Rennen zu den „Vorläufen“ der Weatherbys Hamilton Stayers‘ Million, einer im vergangenen Jahr initiierten Serie von internationalen Prüfungen über lange Distanzen. Gewinnt ein Pferd einen der Vorläufe, die neben Hoppegarten auch in Ländern wie Dubai oder Frankreich ausgetragen werden, und dann noch drei festgelegte Rennen in England, so winken seinem Team 1 Million Englische Pfund.
Dieses Gesamtpaket hat seine Anziehungskraft nicht verfehlt. Willie Mullins, 62, der im irischen Closutton in der Grafschaft Carlow etwas mehr als zweihundert Pferde trainiert, hat gleich ein knappes Dutzend seiner Schützlinge eingeschrieben. Noch in der vergangenen Woche gewann er nach mehreren vergeblichen Anläufen im englischen Cheltenham erstmals den Gold Cup, das sportlich wichtigste Hindernisrennen der Welt, mit einem Preisgeld von rund 660.000 EUR. Zu seinen Kandidaten für Hoppegarten zählen Wicklow Brave, aktuell Zweiter in Cheltenham und Teilnehmer am legendären Melbourne Cup, Low Sun, vergangenes Jahr in einem 500.000 Pfund-Rennen im englischen Newmarket erfolgreich, sowie Max Dynamite und Thomas Hobson, die in den hoch dotierten Steherrennen auf der Insel schon oft im Finish zu finden waren.
Hoppegartens Partner Luke Comer, in Irland selbst ein großer Besitzer, hat erstmals Pferde für „sein“ Rennen genannt, die von ihm selbst trainierten Kingston Girl, Mystique Heights, Raa Atoll sowie Rasiym aus dem Stall von Eddie O’Grady.
Natürlich wurde auch aus Deutschland alles gemeldet, was über diese Strecke Rang und Namen hat: Nikkei ist dabei, 2018 Sieger im Silbernen Pferd in Hoppegarten, oder Matchwinner, der 2017 den „pferdewetten.de – Preis der Deutschen Einheit“ gewinnen konnte. Dazu mit Gestüt Röttgens Windstoß der Derbysieger von 2017.
Zwei besonders interessante Pferde könnte Trainer Andreas Wöhler aus Gütersloh nach Hoppegarten schicken. Torcedor, ein sieben Jahre alter Wallach, war im vergangenen Jahr von der Besitzergemeinschaft Australian Bloodstock in England für einen prominenten sechsstelligen Betrag mit dem Ziel Melbourne Cup gekauft
worden. Doch stoppte ihn kurzfristig eine Verletzung, jetzt wird ein Comeback angepeilt. Mit einem Ranking von 99,5kg ist er aktuell das am höchsten eingestufte Pferd im Training in Deutschland. Neu bei Wöhler ist Mystic Sunshine, eine vier Jahre alte Stute, die aus Frankreich zu ihm gekommen ist. Sie gehört der Stiftung Gestüt Fährhof und Flaxman Stables, wohinter sich die mit ihren Pferden global operierende Familie Niarchos verbirgt.