Gegentor in letzter Sekunde besiegelt Grünheider Niederlage
Es war ein Spiel auf Augenhöhe mit einem glücklicheren Ende für die Gäste. Da wundert es auch nicht, dass die Handball-Männer des Grünheider SV nach der Schluss-Sirene des Heimspiels in der Oberliga Ostsee-Spree enttäuscht auf der Platte liegen blieben. Denn nur Sekunden vor dem Ende kassierte die Mannschaft von Chefcoach Frank Morawetz und Co-Trainer Dirk Köhler den entscheidenden Gegentreffer zum 26:27 (14:14) gegen den Ludwigsfelder HC, der Vierter in der Süd-Staffel der vierten Liga bleibt.
Nach 41 Minuten mit 20:14 geführt
Dabei hatten die GSV-Löwen vor rund 170 Zuschauern in der Löcknitzhalle beim 20:14 in der 41. Minute noch mit sechs Toren Vorsprung geführt und sahen auch danach wie der Sieger aus. Doch die Gäste glichen erstmals wieder beim 24:24 (54.) aus und kamen noch zum Erfolg. Für die Grünheider war es die achte Niederlage im 14. Spiel der Oberliga-Vorrunde. Für den Ludwigsfelder HC war es der achte Sieg in der Neuner-Stafel, dazu gab es vier Niederlagen.
Trotz Fehler in der Schlussphase großartiges Spiel gegen Liga-Schwergewicht
„Wir haben selbst dieses Spiel verloren, weil wir in der Schlussphase zwei klare Fehler gemacht haben, die wir eigentlich nicht machen wollten. Wir hatten uns in der Halbzeitpause vorgenommen, weiter diszipliniert zu spielen, weil wir den Gegner draufhaben“, sagt der Chefcoach. „Das Team hat trotzdem gegen solch ein Schwergewicht der Liga ein großartiges Spiel gemacht. Ich habe da keinen großen Unterschied gesehen“, erklärt Frank Morawetz, der den Ludwigsfelder HC zusammen mit Dirk Köhler von 2012 bis 2016 trainiert hatte. „Allerdings haben wir ab Mitte der zweiten Halbzeit etwas den Faden im Angriff verloren und warfen auch nicht mehr so gut, wie wir das zuvor machten.“
Selbst noch in der 47. Minute hatten die Grünheider mit fünf Toren geführt (23:18). Zwei Minuten später hieß es 24:20, ehe die Ludwigsfelder mit einem 4:0-Lauf zum Ausgleich kamen. Zweimal ging der GSV danach noch in Führung, jedes Mal glichen die Gäste aus und erzielten dann noch den Siegtreffer. Ähnlich lief es schon in der ersten Halbzeit, als die Grünheider nach dem 10:6 (16.) einen Vier-Tore-Vorsprung noch aus der Hand gaben und mit einem 14:14 in die Pause gingen. Danach lief es richtig gut für die Gastgeber, ehe die Ludwigsfelder ihre Möglichkeiten mit aller Macht konsequent nutzten.
Grünheider hatten Gäste im Griff
Co-Trainer Dirk Köhler sieht es so: „Wir waren vielleicht selber etwas überrascht über unsere prima Leistung mit guter Abwehr in der zweiten Halbzeit, in der wir die Gäste voll im Griff hatten. Leider konnten wir den Deckel nicht drauf machen, weil es uns etwas an Glück und Cleverness fehlte.“ Es sei ärgerlich, dass sich die Mannschaft nicht belohnen konnte. „Aber der Zeitpunkt wird noch kommen, wo sich das Zusammenwachsen des Teams auszahlt. Wir sind wieder gut drin in der Saison.“
Enttäuschung über Niederlage
Auch Torwart Denny Alpers, der laut Trainer Morawetz, „eine ganz starke Leistung gebracht hat“, zeigte sich enttäuscht: „Das tut schon weh, nach sechs Toren Vorsprung noch zu verlieren. Wir wussten, dass wir ebenbürtig sind, und das haben wir auch auf die Platte gebracht. Jetzt folgen noch zwei schwere Spiele. Aber wenn wir eine solche Leistung wie gegen Ludwigsfelde zeigen, bin ich guter Dinge, dass wir die Partien für uns entscheiden können“, erklärt der 30-Jährige.
Wohl zehn Wochen Pause für Linksaußen Phillip Hudewenz
Nur als Zuschauer war Phillip Hudewenz in der Löcknitzhalle – mit Gehhilfen sowie einer Manschette am linken Bein. Der 28-Jährige war eine Woche zuvor beim Heimspiel gegen die TSG Lübbenau (27:23) bei einem Angriff umgeknickt und hatte sich dabei den linken Fußknöchel verletzt. „Ich habe jetzt Gewissheit. Eine MRT-Untersuchung hat einen Riss des Außenbandes gezeigt. Zum Glück ist keine Operation notwendig, doch ich werde wohl zehn Wochen pausieren müssen“, sagte der Linksaußen. „Ich hoffe aber, dass ich in dieser Saison noch mal auflaufen und der Mannschaft helfen kann.“
Noch zwei Nachholspiele an den beiden nächsten Wochenenden
Die letzten zwei Vorrunden-Spiele, die an den nächsten beiden Wochenenden anstehen, wird er allerdings verpassen. Die Mannschaft muss jetzt die Köpfe oben behalten und sich auf diese Partien konzentrieren. Am kommenden Samstag, 12. März, reist der Grünheider SV, der mit 12:16 Punkten weiter Sechster ist, zur TSG Lübbenau 63, Beginn 18.00 Uhr. Zum Abschluss der Vorrunde spielt der GSV am 20. März, ein Sonntag, ab 15.00 Uhr, bei der Sp.g. Blau-Weiß 1890 in Berlin. „Wir wollen beide Partien gewinnen. Wenn uns das gelingt, würden wir die Vorrunde mit 16:16 Punkten beenden. Da wäre ganz okay“, erklärt Frank Morawetz.
Der GSV I spielte in der Löcknitzhalle mit: Denny Alpers, Hendryk Büttner – Justin Kranzusch 2, Oliver Heine, Florian Folger 4, Adrian Theden 1, Konstantin Büttner 6/1, Ben Scheerer, Camilo-Alejandro Silva-Quintas, Marc-Robin Hiesener 5, Oliver Milde, Marc Schmitz 6, Tom Griebsch 2
Schiedsrichter: Thorsten Stahl, Michael Wappler, Siebenmeter: GSV 2/1, LuHC 5/4, 2-min-Strafen: GSV 3, LuHC 1
Fotos und Videos: © Roland Hanke