Wriezen hatte einfach das bessere Konzept
Hat Union’s Dritte das Fußballspielen verlernt? Wir können uns an die letzte Saison noch gut erinnern, in der es Momente gab, in denen die Mannschaft geschlossen das Feld durchpflügte. Und jetzt sieht man Spiele, wo es nicht viel zu sagen gibt. Im Friesenstadion zu Gast war die Elf des Blau Weiß Wriezen, II. Männer. Die SG Rauen hatte Mitte November unlängst bei ihrem Auswärtsspiel auf dem Kunstrasenplatz und bei Regen den Blau Weiß Wriezen II eiskalt erwischt. Und nun steht die Elf im Friesenstadion und hat Union’s Dritte am Schlawittchen. Beide Teams brauchten dringend Punkte, um sich aus dem nahenden Tabellenkeller zu befreien. Eine durchwachsene Partie begann, in der jeder seine Strategie zu fahren schien, aber keiner das Quäntchen Glück hatte. Erst in der 29. Minute klappte es bei den Wriezenern. Vorangegangen war ein Foulspiel durch die Gastgeber, Stephan Heese führte den Freistoß aus, der Ball flog wie eine Bogenlampe ins linke obere Eck, der Tormann stand einfach zu weit vorn – doch das ist eben Fußball. Nun war die Dritte auf Abfangkurs, versuchte in den verbleibenden 15 Minuten mit Pressing den Spielaufbau konsequent zu unterbinden. Dass die Unioner nicht miteinander sprachen, war auch etwas verwunderlich, so hatte das Spiel einen faden Beigeschmack. Die Wriezener verteidigten ihren vermeintlichen Punktgewinn. Trainer Tim Patze hatte in der Pause die richtigen Worte gefunden. Ab der 2. Halbzeit nahm das Spiel in jeder Hinsicht an Fahrt auf. Zweikämpfe wurden vehement ausgefochten, dabei entstand im Strafraum der Wriezener eine umstrittene Situation. Schiedsrichter Roccy Vogel zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Lange Wehklagen und Diskussionen brachten den Wriezenern nichts. Der Unioner Fabian Riebe machte den Ausgleich. Nun war wieder alles offen. Nahezu die gleiche Situation spielte sich im Strafraum bei den Unionern ab, jedoch entschied sich der Schiedsrichter diesmal nicht für einen Elfer, obwohl dies durchaus im Bereich des Möglichen lag. Das Wetteifern nahm zu und wieder war es Stephan Heese, der einfach abdrückt und den Ball wieder auf der linke Seite platziert hatte. Der Unioner Torwart hatte den Ball unterschätzt und das 1:2 für Wriezen fiel. Kurz vor Spielende, in der 82. Minute, wechselte Wriezen Nick Grizak ein. Dieser Haudegen schien das Spielen voll im Blut zu haben, denn er setzte die Verteidiger mächtig unter Zugzwang. Ideenreich konterte er die Verteidiger aus und sieben Minuten vor Ende fiel ein Wahnsinns-Schuss auf das Unioner Tor. Aus der rechten Spielhälfte, circa 25 Meter aus dem Lauf heraus und mit Luca Ziehm im Schlepptau, trat er den Ball Richtung Tor. Und wieder steht Union’s Schlussmann zu weit vorn, bekommt den Ball gar nicht zu fassen. Der Ball schießt links an ihm vorbei und, zum Glück für Union, knallt dieser gegen den linken Pfosten. Es bleibt beim verdienten 1:2 für Blau Weiß Wriezen.