Mit Roter Laterne in die Winterpause
Es ist zwar noch ein Spieltag der Hinrunde der Oberliga Saison 2023/24 zu absolvieren (Wetterbedingt ist der 15.Spt. vom 12.12.23 auf das 1. Februar Wochenende verlegt worden), aber da ja nun die Winterpause läuft kann ein erstes Fazit gezogen werden. Nach dem Regionalligaabstieg des FSV Union belegten die Fürstenwalder in der Oberliga Saison 2022/23 in der Staffel Nord den 9. Platz (5xS, 8xU und 3xN) mit 23 Punkten (bei 18 Teams) und dann zum Abschluss der Saison den 10. Platz mit 47 Punkten (12xS, 12xU und 11xN). Es folgte dann im Sommer 2023 ein riesiger Umbruch. Der Hauptsponsor BONAVA konnte aus verständlichen Gründen seine Vereinbarungen nicht verlängern und auch weitere Sponsoren mussten aus den Corona Nachwirkungen ihre Beiträge reduzieren oder gar einstellen. Daraus resultierte eine gewaltige Kürzung (auf etwa ¼) der finanziellen Mittel. Der Vorstand des Vereins musste die Notbremse ziehen und vom Semiprofitum auf den Amateurstatus umstellen. Dies führte nicht nur zur Beendigung der Trainertätigkeit von Kenny Verhoene, sondern auch zum Abgang von ¾ der Oberliga Spieler. Ein neuer Trainer musste also her und auch neue Spieler für die Oberligamannschaft gewonnen werden, denn man will weiterhin in der Oberliga am Ball bleiben. Für Spieler und Trainerteam galt es nun nicht mehr ein Gehalt zu beziehen und zweimal täglich, sondern abends nach der Arbeit oder Schule den Trainingsbetrieb zu absolvieren. Als neuer Trainer wurde Robert Fröhlich gewonnen, welcher bereits damalige Oberligateams aus Seelow und Frankfurt/Oder trainierte, aber auch jeweils die Abstiege nicht verhindern konnte. Als Fehlentscheidung zeigte sich später auch die Beförderung vom Torwarttrainer Schmidt zum Co.-Trainer. Dass er dies nicht meistern konnte zeigte sich schon in der Vorbereitung auf die neue Saison, als Trainer Fröhlich im Urlaub weilte. Der Spielertrainer der 2. Männermannschaft Christian Mlynarczyk sprang dabei ein und stellte sich auch mit als Spieler mit zur Verfügung. Der Sportliche Leiter Ingo Wunderlich und der Union Vorstand hatten einige Mühen, auch auf Grund der schwachen finanziellen Möglichkeiten, eine neue Mannschaft rechtzeitig aufzustellen. Überwiegend junge Spieler (zum großen Teil aus der A-Jugend kommend) wurden neu verpflichtet. Alle aber keine Anfänger, sondern schon über ein Jahrzehnt am Ball und gut ausgebildet. So Görlitz und Mätzke zum Beispiel aus der Junioren Bundesliga zum Beispiel und Moreno, Böttcher und Krien bereits mit Oberliga Erfahrung. Insgesamt aber eine sehr junge Mannschaft, wo durch den Einsatz der Alt-Herren Spieler Wunderlich und Mlynarczyk der Altersdurchschnitt etwas nach oben verschoben wurde. Eine gesunde Mischung aus Jung und Erfahrung ergab dies aber nicht. Mit einem Heimspiel begannen die Unioner die neue Oberliga Saison 2023/24 und hatten sich das Ziel gestellt Klassenerhalt. Mit einem guten erfrischenden Spiel erkämpften sie gegen den Favoriten TSG Neustrelitz einen verdienten 4:2 Sieg vor 271 zahlenden Zuschauern in der BONAVA – Arena. Die Fans waren begeistert und hofften auf ein mehr vom guten Fußball. Dem folgten dann aber ernüchternde meist klare Niederlagen, lediglich zwei überraschende Unentschieden bei Auswärtsspielen brachten positive Momente. Es zeigte sich leider keine große Entwicklung und kein Spielsystem seitens des Trainers. Das vorhandene Potenzial konnte Trainer Fröhlich nicht weiter ausbauen und äußerte schon im Oktober 23 keine taugliche Mannschaft zu haben (klang bereits wie Selbstaufgabe). Insgesamt setzte er 27 Spieler ein formte aber keine wirkliche Mannschaft mit Spielsystem. Das Verletzungspech vom Torjäger Moreno (in 8 Spielen 6 Treffer) war natürlich unglücklich, aber 34 Gelbe, 4 Gelb/Rote und 2 Rote Karten (nicht wenige wegen Meckern dabei) führten auch zu unnötigen Sperren und somit Umstellungen in der Mannschaftsaufstellung. Mit 18 möglichen Spielern trat man selten an. Der Vorstand des FSV Union musste reagieren, denn die Mannschaft belegte den letzten Tabellenplatz und das Ziel Klassenerhalt war arg gefährdet. Mit Roland Mersetzky (vormals FV Erkner) wurde ein neuer Trainer im November geholt. Zuvor hatte schon der CO.-Trainer Schmidt das Handtuch geworfen. Mit dem neuen Trainer kam wohl auch neuer Schwung, vor allem auch taktischer Art, ins Training und Spiel. Unter seiner Leitung wurde am letzten Spieltag (14.) ein Sieg gegen Eintracht Mahlsdorf eingefahren. Ein Einstand nach Maß also. Mit nunmehr 8 Punkten (2xS, 2xU und 10xN) und einem Torverhältnis von 15:38 belegt man vor der Winterpause den letzten (16.) Tabellenplatz und hat die Rote Laterne inne. (Bester Oberliga Torschütze ist zur Zeit der EX Unioner Gruber mit 16 Treffern)
Optik Rathenow und der RSV Eintracht 1949 mit 13, sowie Dynamo Schwerin mit 10 Punkten liegen unmittelbar noch vor den Unionern. Leider gibt es in der Zuschauergunst auch eine negative Entwicklung zu verzeichnen. Nach 198 zahlenden Zuschauern im Durchschnitt in der Vorsaison liegt man nun bei 166,3. Zur Erinnerung, in der ersten Oberligasaison 2011/12 lag der Zuschauer Durchschnitt bei 745 und einige Spiele dabei mit über 1000 waren dabei echte Erfolgserlebnisse. Steigerungspotenzial ist also beim FSV Union vorhanden, wozu auch die Fürstenwalder Fußball Anhänger zur Unterstützung ihrer Oberligamannschaft und des Vereins beitragen können.