Mutlos und vorne glücklos
Die Blau-Weißen konnten nach dem Derbysieg aus der Vorwoche mit breiter Brust zum 1. FC Guben fahren. Nach einem ersten Ausrufezeichen im Abstiegskampf wollte man zu Gast in der Neißestadt nachlegen. Doch Bramburger musste mit Wenzel, Zickerow und Naskrenski auf drei wichtige Säulen aus der Vorwoche gezwungenermaßen verzichten, zudem fiel Lucke noch weiterhin verletzt aus. Dennoch hatte man sich es zum Ziel gesetzt, lange die Null zu halten und die gleiche Leidenschaft sowie Disziplin in der Defensive an den Tag zu legen. Doch in der Anfangsphase überraschten die Gubener mit einem druckvollen Beginn. Mehrfach wurde der 1.FC gefährlich, wenn sie die Bälle hinter die Abwehr der Gäste chipten. Die Odervorländer konnten sich nur mühsam in die Partie kämpfen. Nach 17 Minuten fiel dementsprechend folgerichtig das Führungstor für Guben. Nachdem der Ball mehrfach durch den Strafraum flippert und die Blau-Weißen nicht konsequent klären, fällt der Ball über Umwege auf den Fuß von Piotrowski, der per Pressschlag mit Anke den Ball ins Gehäuse befördert. Die Briesener ließen vorne lange auf sich warten. Dann aber die erste Großchance nach etwa einer halben Stunde durch Ewler, der frei vor dem Tor am Gubener Keeper scheitert. Nur kurz danach setzt Schübler den einlaufenden Moritz in Szene, der sich aber allein vor dem Tor zu viel Zeit lässt, wodurch wieder ein Gubener Fuß den Ausgleich verhindert.
Zum Halbzeitpfiff hätte die Führung der Neißestädter aber auch etwas deutlicher ausfallen können. Kampflos wollten die Odervorländer nicht aufgeben und spielten nun in allen Belangen mutiger. Hinten ließ man Infolgedessen deutlich weniger zu und kam auch mal dazu, sich durch das Mittelfeld zu kombinieren. Gefährlich wurde es aber nur sporadisch und wenn dann war es Schübler, der die Abwehrkette aus Guben beschäftigte. Etwa nach einer Stunde dann die spielerisch beste Passfolge der Blau-Weißen im zweiten Durchgang. Im Zentrum ging es schnell nach vorne, Blank schickt mit einem scharfen Flachpass Schübler auf die Reise, der aber wieder im letzten Moment durch einen Fuß der Heimmannschaft am kontrollierten Abschluss gehindert wird. Danach warf man ab der 75. Minute alles nach vorne und wurde konteranfällig. So entstand auch der Freistoß in der 84. Minute zum 2:0. Der gefoulte und schon gelbverwarnte Vu Tuan hätte in der Szene zwar wegen zweifacher Beleidigung an Hanke klar vom Platz fliegen müssen, doch das spielte nur eine Nebenrolle. Der anschließende Standard segelt in die Box und Schlussmann Binder stürmt heraus, bekommt den Ball aber nicht zu packen, weil Neugebauer vor ihm die Rübe ranhält – 2:0 und die Entscheidung. Beim darauffolgenden Anstoß fasste sich Hanke mit Wut im Bauch ein Herz und dribbelte an vier Mann vorbei, der Fünfte stoppt seinen Alleingang mit einem Foul. Hanke tritt selber an zum Freistoß und schickt einen Schuss, wie an der Schnur gezogen, in Richtung Gubener Tor. Doch der Schuss verfehlt einen halben Meter das Tor. Am Ende fahren die Briesener mit einer enttäuschenden Leistung zurück ins gallische Dorf und müssen in der kommenden Woche im heimischen Waldstadion gegen den Kolkwitzer SV wieder Gesicht zeigen. |