Am 1. Spieltag der Landesligasaison 2019/20 empfingen die Blau-Weißen aus Briesen die Fürstenwalder Regionalligareserve vor 108 zahlenden Zuschauern.
Vor dem Anpfiff wurde Mathias Klein verabschiedet, man bedankte sich für seine Verdienste der vergangenen Jahre, die nicht nur auf dem Platz lobend erwähnt werden sollen. Ob als Trainer, Spieler oder Sprachrohr und Identifikationsfigur für den FV Blau-Weiß’90 Briesen war er immer sehr präsent. Als Ur-Briesener wird er dem Verein weiterhin erhalten bleiben und wenn möglich auch noch aktiv Fußballspielen. Am 18.August feierte er zudem seinen 35. Geburtstag und somit kann er nun, wenn er in der Gegend ist, optional in drei Mannschaften mitwirken.
Was in vergangenen Tagen noch ein rassiges Spiel versprach, endete an diesem Freitagabend in einer ideenarmen Partie. Die ersten 15 Minuten spielten nur die Briesener und kamen zu einer Vielzahl an Torchancen. Vor allem der agile Hanke setzte sich mehrfach durch, kreierte Chancen seiner Mitspieler oder schloss selbst ab, was in einem Lattentreffer nach Freistoß gipfelte. Einzig der Torerfolg blieb dem Gastgeber verwehrt.
Fürstenwalde das erste Mal über der Mittellinie, woraus eine Ecke entstand. Mlynarczyk stand am langen Pfosten mutterseelenallein und ließ sich per Kopf nicht zweimal bitten – 0:1 (14. Minute) hieß es nun.
Urplötzlich stellten die Gastgeber das Fußballspielen für den Rest der ersten Halbzeit ein und passten sich dem Spiel der Gäste an. Demzufolge konnte man viele lange Bälle, die jedoch kaum Ertrag brachten, sehen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wühlte sich Schübler noch einmal in den Strafraum und wurde genauso rüde wie unnötig von den Beinen geholt. Klein verwandelte den Elfmeter souverän (44. Minute).
In die zweite Halbzeit starteten die Briesener mit mehr Elan und erspielten sich wiederum ein Übergewicht mit zwei Chancen für Zeume, Hanke, Lucke und Klein. Das Spiel fand fast ausschließlich in der Fürstenwalder Hälfte statt und wurde von Noack und Sellmann immer wieder angetrieben. Die Fürstenwalder, mit Below und Mlynarczyk in der Abwehr, sahen ihr Heil weiterhin in langen Schlägen nach vorne.
Als es in die letzte Viertelstunde ging und sich alle so langsam mit dem 1:1 abfanden, traf Lucke sehenswert ins kurze Eck und ließ dem unsicheren Fürstenwalder Schlussmann Lehmann keine Chance.
Der Aufreger des Spiels ereignete sich in der 86. Minute: Der 2. Schiedsrichterassistent Bienia traf zum wiederholten Male in Briesen eine folgenschwere Fehlentscheidung. Bamba drang in den Strafraum ein, überlief die Torauslinie deutlich, passte den Ball jedoch noch nach innen und plötzlich lag der Ball im Netz. Niemand jubelte, weil alle im Stadion gesehen haben, dass der Ball deutlich im Toraus war. Bienia jedoch zeigte zur Verwunderung aller 22 Akteure und auch aller Zuschauer zur Mittellinie. Im Endeffekt gab er nach Rücksprache gegenüber dem umsichtigen Schiedsrichter zu, nicht gesehen zu haben, ob der Ball im Feld war oder nicht. Die in dieser Situation fairen Gäste protestierten auch nicht, da der Ball in der Situation klar im Aus war.
Fürstenwalde weiterhin mit langen Schlägen nach vorne, wo sich Mlynarczyk nun wieder aufhielt. Ein letzter langer Ball, der junge Blank kommt etwas zu spät aus dem Tor, Mlynarczyk setzt sich im Kopfballduell durch und der Ball trudelt ins verwaiste Tor zum Endstand von 2:2 (89. Minute). Die Fürstenwalder jubelten über den Punkt, die Briesener trauerten eher den vergebenen Chancen hinterher.
Die letzte Niederlage mussten die Briesener am 14.06.2014 hinnehmen, somit ist den Fürstenwaldern in der Landesliga seit Mittlerweile 11 Spielen kein Sieg mehr gegen die Odervorländer geglückt. Für die Blau-Weißen geht es am 2. Spieltag, am 24. August, nach Wildau, ehe am 31. Augst der Staffelfavorit Großziethen ins Waldstadion kommt.