Wie schon zuletzt in Hennickendorf, sorgt eine Schiedsrichterentscheidung für viel Aufregung. Doch dieses Mal sollte es zugunsten der Spielgemeinschaft Rauen/Reichenwalde ausgehen. Das Team hatte zuletzt gute kämpferische Leistungen und mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt. Daran wollte man im Auswärtsspiel gegen Saarow II anknüpfen.
Zu ungewohnt früher Anstoßzeit um 9:30 Uhr dauerte es keine Minute, bis Gastgeber Saarow ein Ausrufezeichen setzte. Ein schöner Schlenzer vom rechten Strafraumeck traf jedoch nur den Pfosten. Das war der Weckruf für die Spielgemeinschaft Rauen/Reichenwalde. Bälle wurden hinten nun konsequent geklärt und das Spiel mit schnellen vertikalen Pässen eingeleitet. Allerdings blieb das Spiel chancenarm. Die hohe Fehlpassquote auf beiden Seiten sorgte für wenig Strafraumszenen.
In der 29. Minute dann wie aus dem Nichts die Gästeführung. Martin Barth fasste sich ein Herz und zog einfach mal aus 30 Metern per Direktabnahme ab. Der Ball rutschte dem Saarower Keeper durch die Hände und fiel klar hinter die Linie. Das Ergebnis somit etwas glücklich, aber auch nicht komplett unverdient.
In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild. Im Spielverlauf schlichen sich bei den Gästen jedoch kleinere Unkonzentriertheiten in der Abwehr ein. Saarow witterte seine Chance auf den Ausgleich und erhöhte den Druck. Einzig Keeper Kai Schuck war es zu verdanken, dass es zunächst noch bei der Führung blieb. Mit einer riesen Parade verhinderte er den Ausgleich. Blitzschnell war er im linken Eck, um einen Ball aus nächster Nähe noch festzuhalten.
Es sollten turbulente Schlussminuten werden. In der 88. Spielminute dann schließlich der Ausgleich der Saarower. Tobias Drewitz hielt von der Strafraumkante einfach mal drauf. Einer der vielen Verteidiger fälschte den Ball unhaltbar für Keeper Kai Schuck ab.
Dabei sollte es nicht bleiben. In der 90. Spielminute dann ein klares Foul im Saarower Sechzehner. Doch Schiedsrichter Kevin Henkel hatte das Foul außerhalb des Strafraums gesehen und entschied auf Freistoß. Die Spieler aus Rauen/Reichenwalde nun außer sich, fühlten sich an letzte Woche erinnert, wo Ihnen der Schiedsrichter ein klares Tor aberkannte.
Der Freistoß brachte nichts ein. Kurz darauf noch einmal Ecke für die Gäste. Plötzlich ein Pfiff des Schiedsrichters. Der Linienrichter hatte ein klares Foul im Strafraum erkannt. Elfmeter. Nun wiederum die Saarower Spieler und Fans in heller Aufregung. Doch auch dieses Mal blieb der Schiedsrichter bei seiner Entscheidung. Kapitän Michele Hähnlein schnappte sich den Ball und verwandelte sicher zum 2:1-Endstand.
Diese Schlussminuten haben gezeigt, wie dicht Freud und Leid im Fußball beieinander liegen. Rauen/Reichenwalde war froh, dieses Mal nicht durch eine Schiedsrichterentscheidung um wichtige Punkte gebracht worden zu sein. Den Unmut der Saarower konnte man nur zu gut nachvollziehen. Allerdings war die Elfmeter-Entscheidung des Schiedsrichters vertretbar, wenn auch hart.