SG Hangelsberg vor dem Umbruch
Sonst ist er eher ein Mann der schnellen Worte und klaren Entscheidungen. Doch zum Start der Saison 2025/26 wirkt Daniel Tübbecke, Trainer der SG Hangelsberg, spürbar nachdenklicher. Nicht grundlos. Es war noch nie leicht, sagt er. Herausforderungen habe es immer gegeben – und genau das habe ihn sportlich wie menschlich geprägt. Mit Erfahrung, einem feinen Gespür für den richtigen Moment und viel Einsatz habe man vieles kompensieren können. Doch diesmal ist einiges anders. Der Kader ist auf 23 Spieler geschrumpft. Schwer wiegt vor allem der Abschied von Stefan Schindler, Tom Knoll und der langjährigen Physiotherapeutin – Verluste, die nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigehen. Und trotzdem, so Tübbecke, das Leben – besonders das einer Mannschaft – geht weiter. Es gibt Neuzugänge, die Mut machen. Die offenen Stellen lassen sich sportlich auffüllen. Das schaffen wir, sagt der Coach mit Zuversicht – aber auch mit einem deutlichen Nachsatz. Die Mannschaft muss es auch wollen. Mit Blick auf die vergangene Saison zieht Tübbecke ein gemischtes Fazit und schlägt einen strengen Ton an.Leidenschaft, Kampf und Teamgeist prägten viele Spiele. Genau daran will er anknüpfen. Doch der Weg dahin wird kein Selbstläufer.
Es habe ihn mehr als nur geärgert – die vielen kurzfristigen Absagen wichtiger Spieler waren ein ständiges Ärgernis. Teilweise musste man regelrecht betteln, um eine halbwegs schlagkräftige Truppe auf den Platz zu bekommen. Und das ist kein Zustand, den man als Trainer lange mitmacht. Wie alle seine Kollegen steht auch er jedes Wochenende vor der Herausforderung, eine Mannschaft aufzustellen, die nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch auf dem Platz funktioniert – als Einheit, mit Einsatz und klarer Haltung.
Aber genau das wird zunehmend schwer. Und darauf hat er schlichtweg keinen Bock mehr. Er will den Willen sehen. Den unbedingten Einsatz. Das Feuer in den Augen, das Brennen im Herzen – für den Sport, für das Team, für das gemeinsame Ziel. Nur so kann man etwas erreichen. Nur so lohnt sich die Arbeit. Klar ist, wenn sich bis zur Halbserie nichts ändert, wenn dieses Feuer weiter fehlt, dann wird man sich wohl trennen müssen – so schwer es auch fällt. Es wäre eine schmerzhafte Entscheidung, aber manchmal notwendig. Denn auch für einen Trainer gibt es andere Wege, andere Optionen – und andere Mannschaften, die den Weg mit voller Leidenschaft gehen wollen.
Die Vorbereitung? Eher mäßig. Das muss man so deutlich sagen. Von Feuer war da bislang wenig zu sehen. Besonders das Testspiel gegen Union II war ein echter Dämpfer – in vielerlei Hinsicht. Die, die wirklich wollten in der SG Hangelsberg, waren klar in der Unterzahl. Die Liste der Absagen war lang, und das war nicht nur enttäuschend – es war stellenweise sogar deprimierend.
Und genau da liegt das Problem: Wie soll man unter solchen Bedingungen eine Mannschaft formen, die auf dem Platz für einander kämpft, die sich einspielt, sich weiterentwickelt – wenn die Basis schon fehlt? Daniel – der Trainer – will nicht einfach hinschmeißen. Im Gegenteil: Er brennt nach wie vor für die Aufgabe. Aber er will zurück zu dem, was diese Mannschaft in den letzten Spielzeiten ausgezeichnet hat: Leidenschaft. Ehrgeiz. Teamgeist. Und Erfolg.


