Nachhaltige Landnutzung-Ernährungssicherheit beginnt beim Boden
Zur Agrarministerkonferenz im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture hat der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, im digitalen Format Amtskollegen aus aller Welt begrüßt. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die Rolle von Böden zur Bewältigung der globalen Herausforderungen unserer Zeit. Mehr als 80 Agrarminister sowie hochrangige Vertreter von internationalen Organisationen sind sich in ihrer Abschlusserklärung einig: Gesunde Böden sind der Schlüssel zu ausreichend sicheren und gesunden Lebensmitteln, zur Anpassung an den Klimawandel und zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Die Teilnehmenden verständigten sich auf Maßnahmen, um die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung von Böden weltweit deutlich zu stärken.
Wesentliche Einigungen der 14. Berliner Agrarministerkonferenz:
Boden schützen: Boden- und Landbewirtschaftung muss nachhaltig erfolgen, Bodenbelastungen müssen verringert werden. Weitere Bodendegradation muss vermieden werden. Bodeninformations-systeme sollten gestärkt werden. Agrarökologische und andere innovative Ansätze sind zu unterstützen. Die positive Wirkung einer nachhaltigen Weidehaltung für die Böden wird hervorgehoben.
Klimaschutz und Klimaanpassung voranbringen: Gesunde Böden tragen zum Klimaschutz bei.
Humus soll erhalten und aufgebaut werden, unter anderem durch nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, die Kohlenstoff binden und die Bodengesundheit verbessern. Treibhausgasemissionen aus kultivierten entwässerten Moorböden sollten reduziert werden. Die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel soll verbessert werden.
Bodenbiodiversität für gesunde Böden erhalten: Die Teilnehmer wollen sich verstärkt dafür einsetzen die biologische Vielfalt in landwirtschaftlich genutzten Böden zu fördern. Ökolandbau wird als vorteilhaft für die Bodenbiodiversität bewertet. Der Umgang mit Nährstoffen, einschließlich Düngemitteln, soll nachhaltiger und effizienter werden. Ein verantwortungsvoller Einsatz von Pestiziden und ein nachhaltiger, integrierter Pflanzenschutz werden befürwortet.
Nachhaltig mit weltweit begrenzten Flächen umgehen Landwirtschaftliche Flächen sollen geschützt werden. Boden- und Landdegradierung müssen vermieden werden. Geschädigte Böden sollten, wo möglich und sinnvoll, wiederhergestellt werden. Die Versiegelung von Böden sollte reduziert werden. Das Ziel wird bekräftigt, die Entwaldung und die Schädigung von Wäldern und anderen Ökosystemen bis 2030 zu stoppen. Die Teilnehmer wollen sich für die Entwicklung nachhaltiger Agrarlieferketten einsetzen.
Fairen Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen gewährleisten
Die Agrarminister betonen die Wichtigkeit von Regeln für Erwerb und Nutzung von Land für die Ernährungssicherung. Landerwerb muss im Einklang mit Menschenrechten stehen und die sozialen und ökologischen Auswirkungen berücksichtigen. Die Agrarministerinnen und -minister unterstützen die Freiwilligen Leitlinien zur verantwortungsvollen Verwaltung von Land-, Fischgründen und Wäldern des Welternährungsausschusses und ihre Umsetzung. Sie heben besonders hervor, dass Frauen, Junglandwirte sowie Indigene Völker Zugang zu Land erhalten sollen.