Projektentwickler öffnet Tor & Türen
Der Konversionssommer fand in diesem Jahr zum 25. Mal statt. In diesem Jahr stand er unter dem Motto „25 Jahre für Konversion“. Der Tag symbolisierte zum einen die Herausforderung der Konversion der ehemals militärisch genutzten Liegenschaften im Land Brandenburg und zum anderen die gute Zusammenarbeit mit allen Mitwirkenden. Aber das ist bei weitem noch nicht alles, es gibt noch viel mehr, was entsorgt, restauriert, renaturiert, umgebaut und integriert werden kann – und auch sollte. Im Rahmen des Konversionssommers hat der Projektentwickler IGP den letzten Samstag & Sonntag genutzt, die ehemalige Aufbauschule mit angrenzendem Militärgelände in Fürstenwalde zu öffnen und dabei noch einmal auf das Projekt aufmerksam gemacht, das aus dem sehr großen Areal von 57.400 qm nebst Aufbauschule entstehen soll. Die Schule, an der jeden Tag mehrere Tausend Autofahrer vorbeifahren, steht seit 30 Jahren leer. Und genau so mitgenommen sieht sie leider auch aus, besonders im Inneren wirkt sie sehr heruntergekommen: Vandalismus und zum Teil beschmierte Wände, viel zerschlagenes Glas in den Räumen. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der Aufbauschule, so wollen es die Projektentwickler und Denkmalschützer gleichermaßen, muss in dem entstehenden Projekt der Dreh- und Angelpunkt sein. Die IGP hatte vier Architektur- und Stadtplanungsbüros zu einem städtebaulichen Verfahren geladen. Sie sollten sich Gedanken machen und konkrete Beispiele vorzeigen, eine Machbarkeitsstudie für die Quartiersentwicklung „Stadteingang West“ sowie konkrete Vorschläge zum Masterplan für die Teilfläche „Campus Aufbauschule“ in Fürstenwalde. In der Aula des Gebäudes waren die Pläne zu sehen, samt greifbarer Modelle, die das alles noch einmal nahezu originalgetreu veranschaulichten. Viele Interessierte hatten beide Tage offenherzig und mit vielen Fragen im Gepäck genutzt, um den Projektentwicklern auf den Zahn zu fühlen. Das war auch sehr wichtig, denn eine Jury aus Vertretern der Stadt und Architektur- und Städtebauexperten hatten sich für die Idee des Büros Baumschlager Eberle Architekten entschieden.
Das Projekt sieht vor, auf dem 57.400 qm großen Areal einen Campus aus Wohnen, Bildung und Gesundheit, dessen prägendes Element ein grünes Band ist, entstehen zulassen. Die bestehenden städtischen Grünzüge entlang der Spree sowie der Stadtpark werden in dieses Band aufgenommen, verknüpft und weitergeführt.
Die Stadt ist durchaus ein gebranntes Kind, hat Projekte in der Vergangenheit durchgewunken oder mit Desinteresse verfolgt. Doch in jüngster Zeit ist man da auf der Hut, seit dem Surf Area-Debakel auf jeden Fall. Jetzt scheint es eben etwas anders zu laufen, mit mehr Zukunftsverständnis und plausiblen Fakten. Die Nähe zum Management setzte den beiden Tagen ein besonderes i-Tüpfelchen auf die Krone. Gut kam außerdem an, dass alle so offen waren und sich ins Gespräch mit einbrachten, denn viele der interessierten Gäste hatten jede Menge Fragen an die Experten. Im Besonderen ging es dabei um die Weiterführung ins Heideland oder um die Entstehung eines Hafens an der Spree. Auch, wie ist es mit einem neuen Festplatz sei und wo dieser seinen Platz finden könnte, interessierte die Besucher. Fazit ist, die Fürstenwalder interessieren sich sehr für ihre Stadt und wollen es am liebsten authentisch erfahren und mitgenommen werden.